Wegen Covid-19
Diskussion um Wahlwerbung am Flohmarkt in der Obkirchergasse
Vier der fünf Parteien im Bezirksparlament verzichten aufgrund von Corona auf Wahlwerbung am Flohmarkt in der Obkirchergasse. Die FPÖ ist trotzdem dabei.
DÖBLING. Am 12. September findet in der Obkirchergasse der traditionelle Herbstflohmarkt statt. Für die politischen Parteien eigentlich ein Muss, um dort Wahlwerbung bei den Bürgern zu machen. Aufgrund der steigende Entwicklung der Coronazahlen in Wien haben sich ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos entschlossen, aus Sicherheitsgründen nicht an dieser Massenveranstaltung teilzunehmen.
Nur die FPÖ tanzt aus der Reihe und wird in der Obkirchergasse einen Infostand betreiben, um dort Wahlwerbung zu machen. „Gerade in Zeiten der großen Wirtschaftskrise ist es uns ein besonderes Anliegen, die regionalen Betriebe zu unterstützen. Wir lassen unsere Döblinger Unternehmer nicht im Stich" so FPÖ-Bezirksparteiobmann Klemens Resch. "An unserem Stand wird man sich an die zu diesem Zeitpunkt bestehenden Covid-19 Verordnungen halten. Sollten vom Veranstalter Masken vorgeschrieben sein, werden wir diese auch tragen", sagt Resch.
Klar gegen Wahlwerbung am Flohmarkt spricht sich ÖVP-Bezirkschef Daniel Resch aus. „Wir nehmen die Situation rund um Covid-19 sehr ernst. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, unseren Auftritt am Flohmarkt in der Obkirchergasse abzusagen. Selbstverständlich haben wir die Standgebühr bezahlt und wollen damit die Einkaufsstraße, den regionalen Handel und den Veranstalter unterstützen", so der Bezirkschef.
Auch SPÖ-Bezirksvize Thomas Mader zeigt sich besorgt und hat die Teilnahme seiner Partei ebenfalls abgesagt. "Auch wenn Sicherheitsmaßnahmen seitens der Veranstalter gesetzt werden, stellt der Flohmarkt aufgrund der Enge der Örtlichkeit und der vielen Menschen ein Risiko dar. Die SPÖ Döbling geht davon aus, dass sich auch die anderen vertretenden Parteien zum Schutz der Bevölkerung dieser Vorgangsweise anschließen", so Mader in einer Presseaussendung.
Auch die Döblinger Grünen und Neos werden nicht am Flohmarkt in der Obkirchergasse um Stimmen werben. "Eine Massenveranstaltung in Zeiten von Corona ist zu gefährlich. Die FPÖ hat in puncto Corona eine andere Linie. Es passt zu ihnen, dass sie trotzdem mitmachen", sagt Neos-Klubobfrau Angelika Pipal-Leixner.
Die grüne Bezirkspolitikerin Katharina Kunz sieht sich in ihren Überlegungen bestätigt, nicht für Wahlwerbung die Gesundheit der Döblinger zu riskieren. "Die Gesundheit ist wichtiger, als jetzt Wahlkampf zu machen. Den Abstand kann man dort nicht einhalten und wir wollen niemanden gefährden. Es wäre schön gewesen, wenn sich alle Parteien an diesen Entschluss gehalten hätten", so Kunz.
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