Entschleunigung mit Mitzi, Kati und Rosi, der Gänsepolizei!

Die Verkehrsflut und rücksichtslose Raserei ließ eine besondere Idee einiger Grinzinger langsam von der Idee zur Realität heranreifen. Bekannt wurden die VIPs dieser Aktion durch den Gemeinschaftsnamen „Gänsepolizei“. Das das Komasaufen und das Durchrasen des landschaftlichen Juwels nicht zum Lebensziel der Grinzinger gehören steht außer Frage, den schon lange vor der „Gänsepolizei“ hat sich in den Köpfen der Grinzinger die Entschleunigung als eine äußerst sinnvolle Art sich durch das Leben zu bewegen, festgesetzt. Aus dieser Lebensart geht natürlich hervor, dass das langsame und maßvolle Genießen des Weines auch dessen Herkunft und Qualität ehrt.
Was hat es aber mit der „Gänsepolizei“ auf sich? Um der Raserei durch Grinzing Einhalt zu gebieten giebt man den "Rennfahrern" beim Reduzieren der Geschwindigkeit die Möglichkeit ein einzigartiges Schauspiel zu genießen. Für dieses Schauspiel muss man aber den Willen haben Neues zu Entdecken.
Ich hatte heute zum ersten Mal die Gelegenheit, dieses Schauspiel mit zu verfolgen. Ich war gerade mit meinem Motorrad in angepasster Geschwindigkeit auf dem Weg nach Grinzing zum Cafe Garage, wo ich gerne mein Frühstück zu mir nehme, als mir zwei langsam gehende Herren auffielen. Einer davon trug eine lange Weidenrute der andere lies eine tibetische Gebetstrommel erklingen. Gemächlich schritten sie voran und zwischen ihnen drei Gänse. Um diesem für mich eher ungewöhnlichen Treiben auf die Spur zu kommen parkte ich mein Fahrzeug ein und fragte die Herrn, ob ich einige Fotos schießen dürfte. So kam ich mit Herrn „Bach-Hengl“(Heuriger), so stellte er sich vor, ins Gespräch. Er teilte mir mit, dass insgesamt 15 Gänse in der Obhut von Kommerzialrat Olaf Auer vom Cafe Restaurant Cobencl sind und der „Gänsepolizei“ angehören und drei davon sind gerade hier im Einsatz. „Zustimmendes Geschnatter…!“ Die „Gänsepolizei“ bewirkt, dass die Autofahrer langsamer und vorsichtiger durch Grinzing fahren. Einige Unfälle mit tragischem Ausgang bestärkten den Einsatz und den Zuspruch der Grinzinger zu diesen regelmäßigen Aktionen. Solle man Interesse daran haben bei einer der Rundgänge der „Gänsepolizei“ dabei zu sein so kann man sich beim „Parlament“ Sandgasse 7 oder beim Heurigen Bach-Hengl in der Sandgasse 9 für einen Rundgang mit den Gänsen anmelden. (Tel: 3202439 Fax: 3205560 / E-Mail office@clubdergrinzinger.at) Eine Passantin bemerkte: „Das sind aber schon große Gansln, die schmecken sicherlich gut!“ Kurz nach diesem Fauxpas wurde die Dame auch sogleich von der „Gänsepolizei“ entsprechend zurechtgewiesen. Lautes Geschnatter von Mitzi, Kati und Rosi, lies die Frau einige Schritte zurückweichen.
Respekt vor dieser tollen Arbeit! Wenn man die hervorragende Arbeit der Gänsepolizei beobachtet verzichtet man in Zukunft auch gerne darauf diese Hüter des Gesetzes zu verspeisen. Ich bedankte mich beim Gänsehüter Herrn Marius und Herrn „Bach-Hengl“ und verzichtete beim heutigen Frühstück, aus Respekt vor dieser Begegnung, auf Fleisch.