„Kottan“ goes Zacherlfabrik
(fenz). Das Gebäude im Stil einer persisch-islamischen Moschee, in dem lange Jahre Insektenpulver produziert wurde, ist nicht zum ersten Mal Schauplatz von Dreharbeiten. Die Serienhelden von „SOKO Donau“ und „Kommissar Rex“ gingen hier schon auf Verbrecherjagd. Doch wer denkt, die Stadt Wien würde dieses denkmalgeschützte Juwel hüten wie seinen Augapfel, der irrt. Erst vor einigen Jahren hat Architekt und Eigentümer Peter Zacherl auf Anraten der Bezirksvorstehung um Förderungen angesucht. Von rund 92.000 Euro Kosten bekam er lediglich 2.720 Euro von der Stadt Wien erstattet. Den Rest musste Zacherl aus eigener Tasche bezhalen. Zwar sind von ihm keine Klagen zu hören, einen Seitenhieb kann er sich jedoch nicht verkneifen: „Ich habe mir nichts anderes erwartet. Ich brauche aber auch nichts mehr nach den gemachten Erfahrungen“, sagt Zacherl.
Verspätete Bereitschaft
Beim Altstadterhaltungsfond der zuständigen Magistratsabteilung 7 bedauert man das heute und signalisiert für die Zukunft Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Seit längerem schon könnte etwa die von Kriegsschäden gezeichnete Fassade ein Facelifting vertragen. Um wieder im alten Glanz zu erstrahlen, sind allerdings umfangreiche Mittel erforderlich.
Die MA 7 ruft die Eigentümer nun auf, vor etwaigen Ausbesserungen Kostenvoranschläge vorzulegen. Dann könnte die „Mottenkugelmoschee“, wie die Zacherlfabrik auch genannt wird, diesmal mit größeren Zuwendungen rechnen. Bezirkschef Adi Tiller sind derzeit die Hände gebunden, er verspricht aber: „Sobald uns ein Akt vorliegt, können wir rasch und unbürokratisch helfen“.
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