ORF-Landkrimi aus Wien: Wegelagerer auf der Höhenstraße
Das historische Kopfsteinpflaster der Höhenstraße ist Schauplatz eines Wiener Landkrimis.
HERNALS/DÖBLING. Für einen Wiener Landkrimi muss man natürlich zunächst einmal raus aus der Stadt. Regisseur und Drehbuchautor David Schalko hat deswegen seinen neuesten Film ganz am Rand, genauer an der Höhenstraße, angesiedelt. Die beiden Polizisten Roli (Nicholas Ofczarek) und Ferdinand (Raimund Wallisch) betreiben dort eine Art modernes Wegelagerertum und "ahnden" ohne Gnade Delikte wie Sex im Auto und Alkohol am Steuer. Beinahe wie ein Kammerspiel fühlt sich der Film mit seinen wenigen, wiederkehrenden Schauplätzen an, die allesamt von der Zivilisation etwas entrückt erscheinen. Die wenigen Schauplätze waren zwar vielleicht auch dem kleinen Budget geschuldet - "Der Dachs war das teuerste an dem Film", so Schalko dazu - der Effekt überzeugt aber.
Es wäre kein Schalko-Film, wenn die Handlung nicht mit der Zeit in immer absurdere Bahnen gelenkt würde. Und auch keiner, wenn das Ergebnis dieser immer überdrehten Szenen nicht oft sehr amüsant ausfallen würde.
Abschied vom Café
EIne Nebenrolle spielt neben der Höhenstraße auch das Café Cobenzl - einmal von außen als einzige Lichtquelle in der Dunkelheit, einmal von innen in ganzer altmodischer, überkandidelter Pracht. Eine schöne Erinnerung an das Café unter Pächter Olaf Auer, der nach verlorenem Rechtsstreit mit der Eigentümerin Stadt Wien ja noch heuer das Feld räumen muss.
Der Film "Höhenstraße" wurde nach ökologischen Gesichtspunkten gedreht und hat dafür den Ehrenpreis der Wiener Umweltschutzabteilung erhalten. Außerdem war die Produktion ein Pilotprojekt für "Green Producing", das für nachfolgende Filme schon als Zertifikat zur Verfügung steht.
Zur Sache:
Höhenstraße ist am 29. Dezember ab 20.15 Uhr auf ORF 1 zu sehen und danach sieben Tage lang kostenlos auf der ORF-TVthek (jeweils zwischen 20 und 6 Uhr) abrufbar: http://tvthek.orf.at
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