Heurigenkultur
So denken die Döblinger bz-Leser

- In ganz Wien gibt es derzeit rund 100 Heurigenbetriebe. 43 davon sind im Bezirk Döbling.
- Foto: Heinrich Moser
- hochgeladen von Thomas Netopilik
Am 4. März lädt der Döblinger Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) die Verantwortlichen zu einem Heurigen-Gipfel ins Bezirksamt ein. Wir haben vorab die bz-Leser zur Situation der Heurigen befragt und um ihre Verbesserungsvorschläge gebeten.
Heurigen muss nicht immer am Abend sein. Unsere Familie geht gerne an einem sonnigen Wintertag nach dem Mittagessen spazieren und würde gerne zum Heurigen gehen. Doch leider sperren die Lokale in Grinzing oder Sievering um 15 oder 16 Uhr auf. Da wird es bereits dunkel und wir gehen lieber nach Hause.
Grete Attensam, via E-Mail
Ich habe 50 Jahre im Bezirk Mödling gelebt und wohne seit einem Jahr in Döbling. In Perchtoldsdorf haben die Lokale wochentags auch zu Mittag geöffnet und viele gehen dorthin essen. Auch die Preise sind um einiges günstiger und jedes Lokal hat sein besondere kulinarische Spezialität wie Karpfen, Hühner-Cordon bleu oder Beef Tatar. Ich fahre lieber 25 Kilometer nach Perchtoldsdorf zum Heurigen, obwohl ich in Neustift lebe.
Helga Matekovic, via E-Mail
Der Heurigen ist irgendwie aus der Mode gekommen. Viele Menschen, die zugezogen sind, kennen die Heurigenkultur gar nicht, und die Familien werden auch immer kleiner. Unsere Gesellschaft hat sich gewandelt. Auch wenn unsere Politiker noch so oft zum Heurigen gehen, können sie das Heurigensterben nicht aufhalten.
Eduard Unger, via E-Mail
Die Gründe für das Heurigensterben sind meist die Überalterung der Besitzer, die zeitintensive Arbeit und die überbordenden Regulierungen für die Produkte. Es sollte die Bauordnung so geändert werden, dass das Zubetonieren von Grünland nicht mehr erlaubt ist und es sollten EU-Fördergelder für die Heurigenbetriebe ausbezahlt werden. Wie im Burgenland zum Beispiel.
Nikolaus Neuhold, via E-Mail
Bleiben bei uns echt wo Gäste aus, weil Straßen in Döbling zu schlecht sind oder es nicht ausreichend schön ist? Gerade an den engsten Straßen wie am Nussberg ist die Zahl der Gäste in den letzten Jahren unglaublich gestiegen. Dort sind Qualität, Freundlichkeit, Kompetenz des Personals (wegen der guten Entlohnung) und auch die gute Atmospäre im Lokal für die Besucher entscheidend.
Helga Dronte, via meinbezirk.at
Es gibt einige Betriebe, die sich halten werden. Da stimmen Qualität, Preis und Service. Auch die Nachfolge wurde dort bereits geklärt. Aber es werden leider noch einige zusperren müssen. Ich denke, der Heurigen-Gipfel kommt um einige Jahre zu spät.
Franziska Schenk, via E-Mail
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