Gibt es bald ein Fahrradverbot am Spittelauer Skywalk?
Die Bezirksvorstehung Döbling spricht sich für ein Fahrverbot aus. Am Alsergrund sieht man das anders.
DÖBLING/ALSERGRUND. Der Spittelauer Skywalk, das Verbindungsstück zwischen Neunten und Neunzehnten Bezirk, könnte wieder Gegenstand einer großen Diskussion werden. Bereits im Juni sorgte die Forderung des Döblinger Bezirkschefs Daniel Resch, es sollte ein Fahrverbot für Fahrräder am Skywalk geben, im Nachbarbezirk für Aufregung: Der Großteil der Überführung liege im Neunten Bezirk – Döbling hätte also kein Mitspracherecht.
Doch ganz im Alleingang wird keine Entscheidung fallen. "Der Eingang des Skywalks ist in Döbling und somit liegt die Handlungskompetenz in beiden Bezirken", hält Daniel Resch fest. Deswegen ist ein Fahrverbot in der Diskussion jedenfalls Thema. Grund für die Diskussion ist die relativ schmale Fläche, die sich Radfahrer und Fußgänger in der Überführung teilen.
Blockierung des Leitsystems
Dementsprechend komme es oft zu Ungereimtheiten. "Die Polizei tritt regelmäßig an mich heran: Die Beschwerden über rasende Radfahrer reißen nicht ab," erklärt Resch die Situation. Ein ganz anderes Problem seien die illegal abgestellten Fahrräder. "Es kann nicht sein, dass immer noch Fahrräder an den Geländern befestigt werden und so das Blindenleitsystem blockiert wird", zeigt sich der Bezirksvorsteher erbost. Mit konkreten Forderungen, wie man die Situation lösen könnte, ist jedenfalls die FPÖ aus dem Nachbarbezirk vorgeprescht.
Von Schildern bis Verbot
"Der Stand der Dinge derzeit ist, dass wir bei der nächsten Bezirksvorstehungssitzung am 12. Dezember ein völliges Fahrverbot für Fahrradfahrer beantragen", erklärt Gregor Amhof, Klubobmann der FPÖ Alsergrund. "Dies soll zumindest für die Hauptverkehrszeiten gelten. Alternativ ist über eine räumliche Trennung der Fußgänger und Fahrradfahrer nachzudenken." Auch Bodenmarkierungen oder Überkopfschilder sind für die FPÖ sinnvolle Varianten.
In Döbling kann man sich die meisten Vorschläge der Nachbar-FPÖ gut vorstellen. Lediglich den Bodenmarkierungen kann Resch nichts abgewinnen, da diese auf dem Bodenbelag nicht haften würden. Auch eine räumliche Entflechtung der Fußgänger und Radfahrer sei aufgrund der zu schmalen Fläche unrealistisch. "Die paar Meter kann auch geschoben werden," spricht sich Resch letztendlich für ein völliges Fahrverbot aus. "Schließlich sind die Fußgänger die schwächeren Verkehrsteilnehmer."
SPÖ Alsergrund dagegen
Gegenstimmen kommen jedoch aus der SPÖ-geleiteten Bezirksvorstehung Alsergrund. "Ein Verbot kommt für uns nicht in Frage. Die Leute werden weiter illegal fahren, so wie derzeit die Räder gesetzeswidrig abgesperrt werden", heißt es aus dem Büro der Bezirksvorstehung. In nächster Zeit wolle man jedoch den Dialog mit Döbling suchen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Einig ist man sich kollektiv also nur in einem Punkt: Egal was, nur passieren muss etwas.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
6 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.