Olympiapark verkommt immer mehr zu einer "Gstettn"
Anrainer beklagen "Versandelung" der Grün-Oase. Die bz machte einen Lokalaugenschein vor Ort.
DÖBLING. In den vergangenen Tagen gingen in der bz-Redaktion einige Beschwerden über den Olympiapark ein. "Der Park verkommt immer mehr zur einer Gstettn", schrieb bz-Leser Eduard Unger. "Und auch die städtischen Gärtner fahren mit ihren Fahrzeugen durch die Wiesen und hinterlassen tiefe Spuren", beschreibt Unger.
Bereits der Eingangsbereich aus der Budinskygasse kommend wirkt sehr verstörend. Eine meterlange Holzwand, wie eine Baustelle umzäunt, wartet als Begrüßungskomitee auf. "Ich bin täglich hier, weil immer etwas los ist. Mir ist aufgefallen, dass auch außerhalb der Hundezone sehr viel Kot herumliegt", so Anrainerin Katharina L.
Ähnliche Kritik kommt auch von Isabella Bendl-Peschel, die in der nahegelegenen Weinberggasse wohnt. Und sie kommt regelmäßig und ganzjährig mit ihren beiden Kindern in den Olympiapark. "Es ist halt sehr ärgerlich, wenn man den Kleinen die Hundekacke von den Schuhen wischen muss. Ich verstehe nicht, warum die Menschen ihre Hunde überall im Park ihr Geschäft verrichten lassen", sagt Bendl-Peschel. An den benötigten Sackerl fürs Gackerl-Entnahmeboxen mangelt es vor Ort nicht. Diese sind vorhanden und auch ausreichend befüllt.
Politiker machtlos
Der Park in der Krim hat mit 3.500 Quadratmetern Hundezone die zweitgrößte des Bezirks. "Die Magistratsabteilungen sind sehr dahinter, dass der Park weiterhin eine gut besuchte Erholungsoase mitten in der Stadt bleibt. Aber man kann nicht rund um die Uhr kontrollieren", sagt Bezirksvize Daniel Resch (ÖVP). "Die Hundebesitzer müssen sich selbst erziehen. Das kann man von erwachsenen Menschen durchaus verlangen", so Resch.
Auch die vielen braunen Wiesen im Park deuten auf eine starke Nutzung hin. Eine benachbarte Schule und eine Jugendeinrichtung sind ebenfalls oft im so ruhigen Areal im Bereich der Flotowgasse vertreten. "Der Olympiapark wurde um viel Geld mit neuen Spielgeräten ausgestattet. Die gute Nutzung der Bevölkerung ist ein positives Zeichen", sagt Resch.
Den letzten großen Aufreger gab es im Vorjahr, als der Park nach einem Kinderflohmarkt einer Müllhalde glich. "Wir haben die Organisatoren mit Nachdruck ermahnt, dass so etwas nicht mehr vorkommen darf", so der Bezirksvize. Die Gelegenheit auf Wiedergutmachung in dieser Angelegenheit gibt es am 30.4. An diesem Tag findet der nächste Kinderflohmarkt im Olympiapark statt.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.