Skywalk: Kommt ein Fahrverbot für Radfahrer?
Am Verbindungsweg zwischen Spittelau und der Guneschgasse spielen sich immer wieder filmreife Szenen ab.
DÖBLING. In letzter Zeit häufen sich die Zwischenfälle am Skywalk, auf dem sich Radfahrer und Fußgänger gleicherweise fortbewegen. Der Beginn ist in der U6-Station Spittelau, wo täglich tausende Döblinger aus der U-Bahn aus- und einsteigen. Einer der wenigen Wege dorthin oder von dort weg ist aber auch einer der gefährlichsten.
Der Döblinger Sicherheitskoordinator Heinz Mokesch hat diesen Hotspot bereits seit 2017 im Visier. "Es gibt viele kleinere Vorfälle, die uns geschildert werden. Besonders von 7 bis 9 Uhr und zwischen 16 und 18 Uhr ist dort echt die Hölle los", sagt Mokesch. Das Problem an der Sache ist, dass die Vorkommnisse meist glimpflich ausgehen und selten eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen wird. "Es gibt darüber leider keine Statistiken", so der Exekutivbeamte.
Große Gefahr für Ortsunkundige
Besonders heikle Situationen gibt es am Skywalk auch für Mütter mit Kinderwägen. Diese kommen nichtsahnend aus der U-Bahn-Station heraus und stehen dann ohne Warnhinweis auf einem dicht befahrenen Radweg. Im Bereich der Spittelau gibt es mit der Wiener Gebietskrankenkasse und dem Fonds Soziales Wien auch große Beratungseinrichtungen, die von Menschen aus der ganzen Stadt frequentiert werden.
Mittlerweile hat sich auch die Döblinger Bezirksvertretung mit diesem Thema befasst und in der vergangenen Sitzung einen Antrag auf Verbesserungen am Skywalk eingebracht. "Die Sicherheit muss dort gesteigert werden. Es wird überlegt, ein Radfahrverbot zu verhängen", sagt Bezirksvize Daniel Resch (ÖVP). Der Antrag wurde mit Stimmen von ÖVP, SPÖ und FPÖ beschlossen, Neos und Grüne stimmten dagegen. Jetzt liegt der Ball bei Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou, eine Entscheidung steht noch aus.
Einzig die Döblinger Neos und die Grünen sind gegen ein Fahrverbot am Skywalk. "Ein Radfahrverbot am Skywalk konterkariert die Förderung des Radverkehrs, für die sich alle Parteien ausgesprochen haben", so Neos-Klubvorsitzende Angelika Pipal-Leixner. "Schwellen oder das Markieren von getrennten Spuren für Radfahrer und Fußgänger würden auch ausreichen. Immerhin ist das die wichtigste Fahrradroute in und aus dem 19. Bezirk", so Pipal-Leixner.
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