Alte Donaustädter Ortskerne werden bald geschützt
Neue Schutzzonen in der Donaustadt sollen die historische Bausubstanz alter Gebäude erhalten. Insgesamt fünf alte Ortskerne sind betroffen.
DONAUSTADT. Der 22. Bezirk ist der am schnellsten wachsende Wiener Gemeindebezirk. Um trotz dadurch notwendigem Wohnbau gleichzeitig die historische Architektur des Bezirks zu erhalten, werden die alten Ortskerne mit Schutzzonen versehen.
In den vergangenen Jahren wurden bereits die alten Ortskerne in Breitenlee, Hirschstetten und der Bereich des Industriehofs Stadlau baulich geschützt. Nun werden die Schutzzonen auf die Ortskerne von Stadlau, Kagran, Eßling, den Schüttauplatz sowie einen Teil der Wagramer Straße ausgeweitet. Die Basis dafür liefert eine Untersuchung der MA 19, Architektur und Stadtgestaltung, welche die fünf neuen Bereiche definiert hat, um historische Gebäude zu erhalten. Die neuen Schutzzonen bedeuten, dass man sich an besonders strenge Auflagen zu halten hat, wenn man dort umbauen oder neu bauen will. Da die Umsetzung der Schutzzonen noch dauern wird, hat der Gemeinderat der Donaustadt eine vorübergehende Bausperre beschlossen. Sie gilt, bis die Umwidmungen vollzogen sind.
Strenge Auflagen für Umbau
Die Gebäude in den betreffenden Schutzzonen stammen teilweise noch aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis hinein in die 1930er Jahre. Soll in den betreffenden Schutzzonen nun beispielsweise ein Dach ausgebaut oder ein Neubau errichtet werden, gelten ab sofort besonders strenge Auflagen.
Jede Veränderung an der Bausubstanz ist damit in Zukunft nur noch mit einem Gemeinderatsbeschluss möglich. Dadurch sollen Straßenzüge und Stadtteile mit historischem Hintergrund erhalten werden.
16.000 geschützte Objekte
Mit der im Jahr 1972 beschlossenen Altstadterhaltungsnovelle kann die Stadt Wien unabhängig vom Denkmalschutz Schutzzonen festlegen. In ganz Wien befinden sich derzeit über 16.000 Objekte in Schutzzonen und die Zonen werden laufend ausgeweitet. Mit den neuen Schutzzonen in der Donaustadt entspräche man einem Wunsch des Bezirks und der Anrainer, so Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy: "Die neuen Schutzzonen garantieren den Erhalt alter Ortsteile und damit eine ausgewogene Entwicklung des Bezirks."
Die neuen Schutzzonen in der Donaustadt
Orstkern Stadlau:
Hans-Steger-Gasse 9-11, 4-14
Schickgasse 1-7, 4
Ortskern Kagran:
Kagraner Platz
Eugen-Bormann-Gasse
Ortskern Eßling:
Eßlinger Hauptstraße 71-87, 68-88
Schüttauplatz:
Schüttauplatz 22, 23
Schüttaustraße 57, 58, 54-64
Moissigasse 11, 14
Wagramer Straße:
Wagramer Straße 135-137, 115-119 und 114-122
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