Waisenhaus für wilde Tiere
Bei Harnas Affen kuscheln und Geparden streicheln
Die Donaustädterin Regina Hermann engagiert sich seit Jahren bei der Harnas Wildlife Foundation.
DONAUSTADT. "Oft höre ich die Leute tuscheln, wenn sie an meinem Haus vorbeigehen", erzählt Regina Hermann. "Ob die wohl wirklich einen Löwen haben?", fragen sie sich dann. Auf Hermanns Haus prangt prominent das Bild eines Löwen, das Logo der Harnas Wildlife Foundation. Auch Pfotenabdrücke ziehen sich über die gesamte Mauer.
In ihrem Zuhause an der Alten Donau streichelt Regina Hermann aber keine Löwen. Das macht sie in Namibia, wo die Harnas Wildlife Foundation beheimatet ist. Dort leben Wildtiere, die verwaist sind, verletzt aufgefunden wurden oder umgesiedelt werden mussten, weil sie Nutzvieh gerissen haben. In dem Gehege und dem Naturschutzreservat wurden schon Leoparden, Geparden, Wildhunde, Mangusten, Paviane und viele andere Tiere aufgenommen.
Mit Geparden auf Du und Du
"Ich habe 2001 von dem Projekt gelesen und bin sofort hingefahren", erzählt Regina Hermann. "Ich war so begeistert, dass ich im selben Jahr gleich noch einmal dort war." Seither unterstützt die Donaustädterin das Waisenhaus für wilde Tiere – zunächst mit Spenden, mittlerweile als Koordinatorin für den deutschsprachigen Raum. Harnas finanziert sich einerseits durch Spenden, andererseits bezahlen Volontäre für ihren Aufenthalt in Namibia, bei dem sie auf dem Gelände mitarbeiten. "Das ist einzigartig", sagt Hermann. "Wo sonst kann man mit Erdmännchen spielen, Geparden streicheln und mit Affen kuscheln?" Sie selbst hat schon eine Gepardengeburt miterlebt, nach einem vermissten Wildschwein gesucht und im Affenzimmer übernachtet.
30 bis 40 Freiwillige aus der ganzen Welt haben die vergangenen Sommer über mitgearbeitet. "Dabei entstehen auch wunderschöne internationale Freundschaften", erzählt Hermann. Die Corona-Reisebeschränkungen haben heuer alles durcheinandergebracht. "Die Freiwilligen können nicht kommen, gleichzeitig bleiben die Kosten und die Arbeit", erklärt Hermann die schwierige Situation. Sie hofft, dass der reguläre Betrieb im September wieder aufgenommen werden kann.
Eine gute Seite hatte die Situation aber auch: Seitdem mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen im ORF die Sendung "Freistunde" gestartet ist, ist dort täglich ein Bericht aus dem Waisenhaus für wilde Tiere zu sehen. "Das hat sehr viel Interesse hervorgerufen", sagt Hermann. Mehr über das Projekt erfährt man auf www.harnas.at
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