Gesamtschule: Grüne überraschen mit Modellregion Transdanubien

- Heute noch im Bernoulligymnasium, bald schon vielleicht in einer Gesamtschule? Der Vorschlag der Grünen lässt im Bezirk aufhorchen.
- hochgeladen von Conny Sellner
Grüne Idee einer Modellregion Transdanubien für die Gesamtschule wird von anderen Parteien teilweise skeptisch beurteilt.
DONAUSTADT/FLORIDSDORF. "Ich war schon überrascht, als ich das gehört habe", sagt Floridsdorfs Bezirksvorsteher Georg Papai (SP). Gemeint ist die Idee des grünen Klubchefs David Ellensohn, den 21. und 22. Bezirk zu einer Modellregion für die Gesamtschule zu machen. Hintergrund: Im Zuge der Bildungsreform soll in jedem Bundesland in einzelnen Regionen flächendeckend die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen eingeführt werden.
"Unser Modell funktioniert"
Papai beurteilt den Vorschlag eher skeptisch: "Ich möchte auf gar keinen Fall einen Schnellschuss und womöglich unsere Lehrer, die hervorragend arbeiten, verunsichern", sagt er. Im 21. Bezirk funktioniere das Modell der Neuen Mittelschulen (NMS) außerdem hervorragend, die Schulen seien gut und würden auch von "gymnasiumsreifen" Kindern besucht.
Mittlerweile rudert man auch im grünen Klub zurück: Es sei reiner Zufall gewesen, dass gerade Floridsdorf und Do-naustadt als mögliche Standorte genannt wurden. Man wolle nur verdeutlichen, dass man sich eine zusammenhängende Region und keine einzelnen Standorte wünsche.
Gleiche Chancen für Kinder
Die Klubobfrau der Grünen Donaustadt, Heidi Sequenz, bezieht sich auf ein bereits funktionierendes Beispiel für eine solche Gesamtschule: "In der BRG Theodor-Kramer-Straße existiert seit 20 Jahren eine solche Modellschule. Ich unterrichte selbst dort und möchte nirgends anders unterrichten. Wir zeigen täglich, dass eine gemeinsame Schule mit entsprechenden Ressourcen sehr gut funktioniert, kein Kind zurücklässt und Hochbegabte nicht vernachlässigt."
Teilweise Ablehnung
Keine Zustimmung für die Idee gibt es hingegen seitens der FPÖ Donaustadt. Der stellvertretende Klubobmann Thomas Hüttner meint zum Vorschlag der Grünen: "Wir bleiben dabei, dass das Gymnasium in der Langform erhalten bleiben soll und auch die Wahlfreiheit für Eltern zwischen verschränkter Ganztagsschule und Nachmittagsbetreuung (Hort) gewährleistet sein muss."
Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy reagiert auf den vermeintlichen Vorstoß der Grünen währenddessen gesprächsbereit: "Bislang sind noch keine Vorschläge an uns herangetragen worden – aber selbstverständlich stehen wir allen Gesprächen zu dem Thema offen gegenüber."


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