Sicherheit im 22. Bezirk
Grätzlpolizist Peter Grohs bald in Pension
Bei der Grätzlpolizei ist Peter Grohs glücklich - dennoch, auf seine baldige Pensionierung freut er sich schon. Doch bis es soweit ist, möchte er weiterhin alles für die Menschen in seinem Grätzel geben. Aktuell beschäftigt ihn und seine Kollegen vor allem eine dreiste Betrugsmasche.
WIEN/DONAUSTADT. Peter Grohs nimmt einen Schluck Kaffee und atmet einmal tief durch. In der Mehlspeiskuchl in der Wagramerstraße 122 gab es zuletzt wieder die Möglichkeit sich in entspannter Atmosphäre mit der Kagraner Grätzlpolizei auszutauschen. Vor Ort waren neben Gruppeninspektor Grohs auch Kontrollinspektor Markus Müller und eine ganze Reihe von Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Anliegen vorbrachten.
Es wurde geplaudert, dann zusammen gelacht und plötzlich wieder ein ernster Ton angeschlagen. Man merkt, der Austausch ist wichtig und richtig. "Die Sprechstunde mit der Grätzlpolizei findet regelmäßig in verschiedenen Orten im Bezirk statt", betont Markus Müller. Das Angebot wird von den Donaustädterinnen und Donaustädtern auch gerne angenommen.
Besprochen werden vor allem individuelle Themen, etwa Nachbarschafts-Streits oder andere Unstimmigkeiten. Die Grätzlpolizei versucht hier vor allem zu vermitteln. Die Beamten hören den Menschen zu, geben ihre Erfahrungen und Expertise weiter und machen sich bei Bedarf auch vor Ort ein Bild. Im Fokus steht hier immer eine gütliche Lösung, wie Grohs erklärt.
Über 40 Jahre im Dienst
Er ist ein "alter Hase" bei der Polizei. Hat schon viele Dienstjahre auf dem Buckel: "Von 1980 bis heute bin ich im Polizeidienst. Dabei war ich etwa in der Donaustadt, in der Inneren Stadt und 21 Jahre als Polizeidienst-Hundeführer". Doch nun steht seine Pensionierung ins Haus. Am ersten Oktober wird es soweit sein, wie Kontrollinspektor Müller mit bedauern erzählt: "Er lässt sich einfach nicht zum Weitermachen überreden".
Peter Grohs selbst freut sich aber darauf: "Ich zähle schon die Tage (lacht). Es war eine schöne Zeit, aber auch oft anstrengend. Nun aber bin ich froh, ein bisschen mehr Ruhe zu genießen." Dennoch haben ihn die vergangenen etwas mehr als drei Jahre bei der Grätzlpolizei sehr gut gefallen.
"Ich hätte schon sehr viel früher zur Grätzlpolizei wechseln sollen", merkt er nun doch mit etwas Wehmut in der Stimme an: "Es ist schon ein guter Job. Man hat viel mehr Zeit, um mit den Leuten zu sprechen."
Eine gefährliche Masche
Zuletzt stand nun auch das Thema Parkpickerl bei den Gesprächen auf der Agenda. Auch wenn die Grätzlpolizei hier nicht zuständig ist, steht man mit der Expertise gerne bereit. Vor allem aber warnen die Beamten aktuell vor einer Betrugsmasche, die besonders gefährlich ist.
Während der klassische Enkel- bzw. Neffentrick rückläufig ist, kommt es derzeit vermehrt zu Betrugshandlungen, die unter den Schlagworten „Falsche Polizisten“ und „Kautionsbetrug“ bekannt sind, betont der Grätzlpolizist.
Die Anruferin oder der Anrufer gibt sich etwa als Polizeibeamtin oder -beamter aus und erklärt dem späteren Opfer, dass es in seiner Nähe zu einem Raubüberfall oder Einbruch gekommen sei. Ein Täter konnte festgenommen werden, bei ihm wurde eine Liste gefunden, auf der unter anderem auch der Name und die Adresse des späteren Opfers vermerkt sind. Oder aber es heißt am Telefon, dass ein Familienmitglied einen Verkehrsunfall verursacht habe und sich in Haft befände. Eine Entlassung aus der Haft sei nur gegen Zahlung einer Kaution möglich. Die Abholung des Geldes erfolge ebenfalls durch eine Polizeibeamtin oder einen Polizeibeamten in Zivil.
Die Polizei verlangt am Telefon kein Geld
Wenn das Geld hier Mal an die Betrüger übergeben wurde, ist es nahezu Unmöglich es zurückzubekommen. Deshalb sei es wichtig, nicht auf die Tricks der Betrüger hineinzufallen, betont Grohs. Dazu gibt er folgende Tipps: "Die Polizei verlangt am Telefon nie die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen. Deshalb immer Vorsicht walten lassen, wenn ein Anrufer nach Wertgegenständen, Bargeld oder Kontodaten fragt. Hier sollte man das Gespräch so schnell wie möglich beenden."
Zudem solle man für einen Anruf bei der Polizei nie die Rückruffunktion verwenden, sondern immer die Telefonnummer der Polizei 133 eintippen.
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