Lärmhölle statt Seeidylle
(so). „So haben wir uns das nicht vorgestellt, als wir hier unser Haus gebaut haben. Von Frühmorgens bis spätabends donnern die Lastwagen durch unsere Siedlung“, klagt eine Bewohnerin beim BZ-Lokalaugenschein. Der Grund für die Lkw-Flut ist die Großbaustelle am Flugfeld Aspern. Die Fahrt von und zu den Schottergruben im Marchfeld führt entweder über die ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Hausfeldstraße oder eben die Wolfgang-Mühlwanger-Straße in der Lehensiedlung.
Gefährliche Situation
Dass die Fahrzeuge auch regelmäßig die Tempo-30-Begrenzung ignorieren und mit weit höherer Geschwindigkeit durch die Siedlung brausen, ist bei der Lärmbelastung, der die Anrainer ausgesetzt sind, auch schon egal. Zusätzlich kommt es aufgrund der rasenden Schwerfahrzeuge beinahe täglich zu gefährlichen Situationen mit Radfahrern und Fußgänger.
FPÖ fordert Fahrverbot
FP-Gemeinderat Toni Mahdalik: „Das hier noch nicht mehr passiert ist, grenzt an ein Wunder.“
Die Bezirks-Blauen fordern nun ein Fahrverbot durch die Siedlung für Lastkraftwagen mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. „Als Alternativroute schlagen wir den Bau einer Entlastungsstraße nördlich des Flugfeldes zur Breitenleer Straße vor, die in diesem Bereich nicht besiedelt ist. Der Weg zu den Marchfelder Schottergruben wäre so bürgerfreundlicher, weit kürzer, und so mit auch umweltfreundlicher“, hofft Mahdalik auf eine rasche Lösung. Seitens der Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 versucht man zu beruhigen. „Mitte September sind die Aufschüttungen auf unserer Baustelle abgeschlossen. Dann werden von unserer Seite die Lkw-Fahrten massiv abnehmen“, verspricht Vorstandsmitglied Rainer Holzer. Beschwerden werden auf der Homepage www.wien3420.at entgegengenommen.
Neuer Stadtteil Seestadt
Am ehemaligen Flugfeld Aspern entsteht bis 2028 der neue Stadtteil Seestadt Aspern. Rund 20.000 Menschen sollen dann auf dem etwa 240 Hektar großen Gelände des Flugfeldes wohnen. Ebenso viele Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Die ersten Bewohner sollen bereits in drei Jahren in der „Seestadt“ einziehen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.