Lebensmittelverschwendung in der Donaucity
Die Handelskette Billa wird die Entsorgung genießbarer Lebensmittel in einer Filiale in der Kagran überprüfen.
DONAUSTADT. Lebensmittel sind kostbar. Eine Anrainerin aus der Leonard-Bernstein-Straße staunte daher nicht schlecht, als sie im Hausmüll Berge an Obst und Gemüse aus der dort ansässigen Billa-Filiale entdeckte.
Heidemarie Sequenz war, wie sie selbst sagt, "fassungslos" ob ihres Fundes. Die Waren würden "im Müll landen, während 500 Meter weiter Menschen um Essen betteln." Das Verwunderliche daran ist, dass die Lebensmittel bis auf kleine Schönheitsfehler genießbar wirkten. Sequenz appelliert daher an den Rewe-Konzern: "Kann man diese Waren, die entweder kurz abgelaufen oder nur leicht beschädigt sind, wie beispielsweise eine zerquetschte Tomate unter acht anderen, nicht irgendeiner NGO überlassen?"
Laut Rewe geben bereits 85 Prozent der Billa-Filialen regelmäßig abgelaufene, aber noch genießbare Waren an rund 150 Kooperationspartner ab.
Pressesprecher Paul Pöttschacher über den Fall: "Dies liegt vor allem an der schwierigen Anliefersituation. Für die sozialen Einrichtungen wird die ohnehin schon schwierige Logistik erschwert." Außerdem könnten aus Gründen der Lebensmittelsicherheit auch nicht alle Warengruppen, wie etwa Frischware und Feinkostartikel, an karitative Einrichtungen abgegeben werden. Da Kooperationspartner wie Tafeln, Caritas, SOMA- und Vinzi-Märkte oft nur ein- bis zweimal pro Woche Abholungen machen könnten, sei für verderbliche Güter die Zeitspanne unter Umständen zu lang. Bei Billa werden die Bedenken trotz allem ernst genommen: "Wir nehmen die Gelegenheit wahr, in der Filiale die Prozesse außertourlich zu prüfen."
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