Donaustadt
Sauerstoff tanken rettet Leben
COPD-Patienten können ihre Sauerstoffgeräte kostenlos im Donau Zentrum auffüllen.
DONAUSTADT. Die Regenwald-Apotheke von Claus Bittmann im Donau Zentrum steht seit 2010 für die Verbindung zur grünen Lunge des Regenwaldes. Bittmann hat seine Apotheke mit Regenwaldmotiven dekoriert, unterstützt ein Regenwaldprojekt und setzt sich seit drei Jahren verstärkt für die Verbesserung der Lebensqualität von COPD-Patienten ein.
Von der chronischen Lungenkrankheit COPD sind österreichweit bereits 400.000 Menschen betroffen. Erkrankte Menschen leiden an chronischem Husten, Atemnot bei Belastung und vermehrten Auswurf.
Die Einatmung von medizinischem Sauerstoff hilft bei der Bewältigung des Alltags. Um trotz der Krankheit mobil zu bleiben, können die tragbaren Sauerstofftanks nun in der Regenwald-Apotheke kostenlos aufgefüllt werden.
Netzwerk für Sauerstoff
Die Österreichische Lungenunion hat, ausgehend von einer Anfrage eines lungenkranken Rapid-Fans nach höherer Mobilität, ein Netzwerk an Sauerstofftankstellen in ganz Österreich aufgebaut. Die Kooperation mit der Österreichischen Apothekerkammer, der Ferdinand Menzl Medizintechnik GmbH und von Vivisol Home Care Services ermöglichen es COPD-Patienten, an 39 Standorten in ganz Österreich Sauerstoff zu bekommen und so ihr Leben zu erleichtern.
Die Apotheken stellen sich als Partner österreichweit zur Verfügung, weil sie flächendeckend vorhanden sind und gute Öffnungszeiten haben. Lungenfunktionstests und ein Screening durch einen Fragebogen können in der Apotheke bereits erste Anzeichen von COPD erkennen lassen.
Rauch als Hauptursache
„Ich komme täglich in die Regenwald-Apotheke und kann mein Gerät in rund fünf Minuten auftanken“, erzählt Helmut Westphal, COPD-Patient mit nur 20 Prozent Lungenfunktion. Auch Künstler Eberhard Jordan leidet an COPD. „Wenn man keine Luft bekommt, beginnt der Körper zu zittern und Panik macht sich breit", erklärt er.
Anfangs konnte Jordan nur wenige Schritte gehen. Durch regelmäßiges Training, Sauerstoff und einer Operation, hat Jordan heuer die 343 Stufen zum Stephansdom bezwungen. "Das Netzwerk und das Wissen, jederzeit und fast überall Sauerstoff zu bekommen, erleichtert das Leben und gibt Sicherheit“.
Fast 80 Prozent aller COPD-Patienten sind ehemalige Raucher oder waren langjährigem Rauch ausgesetzt. COPD beginnt mit chronischem Husten, häufiger Schleimbildung und Atemnot.
„COPD führt sehr oft zu persönlichem Leid, Depressionen, reduzierter Mobilität, schlechterer Lebensqualität und verkürzter Lebenserwartung“, erklärt Otto Spranger, Sprecher der Österreichischen Lungenunion. „Es fühlt sich an, wie wenn man unter Wasser durch einen dünnen Strohhalm atmen muss“, so Jordan. COPD ist bisher nicht heilbar, aber behandelbar.
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