Seestadt Aspern: Wagenplatz muss der Baustelle weichen
Die Wagenburg Gänseblümchen muss die Seestadt Aspern nach drei Monaten wieder verlassen.
DONAUSTADT. (ae). Am 5. April läuft die Nutzungsvereinbarung zwischen der Wagengruppe Gänseblümchen und der Aspern Development AG aus. Räumen die Gänseblümchen dann das Areal nicht, drohen ihnen 500 Euro Strafe pro Tag und letztlich die polizeiliche Räumung. "Ende Dezember haben wir diesen Vertrag abgeschlossen. Aber leider wollten die Eigentümer sich nur auf drei Monate einlassen. Wir hätten uns gewünscht, länger bleiben zu können", erzählt der Wagenplatzbewohner Hans Freitag. Aus Mangel an Alternativen muss die Wagenburg wieder auf die Straße verfrachtet werden. Ein Spiel, das die Gänseblümchen schon mehrmals spielen mussten.
Seestadt hat Platz
"Wenn irgendwo Platz für uns ist, dann müsste das ja wohl hier sein", sagt der 32-jährige Martin Pell. "Im nördlichen Teil der Seestadt läuft bisher noch die Umweltverträglichkeitsprüfung und da wird noch länger nicht gebaut. Die Wagengruppe würde auch flexibel innerhalb der Seestadt umziehen, wenn das gewünscht wäre."
Falscher Zeitpunkt
Katharina Salzgeber, Pressesprecherin der Aspern Development AG, sieht das anders: "Mit Ende April geht die Baustelle richtig los. Unsere Priorität ist eine effiziente Abwicklung des Baus und die Sicherheit auf der Baustelle. Insbesondere im Norden der Seestadt müssen wir flexibel für Materiallagerungen bleiben." Jetzt sei einfach der falsche Zeitpunkt. "Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Wagengruppe vertragskonform verhält." Hans Freitag: "Wir werden den Vertrag natürlich einhalten."
ZUR SACHE
Die Zwischennutzung von Baustellen und Leerständen hat in Wien Tradition: Rund 250 Projekte werden pro Jahr von der Stadt genehmigt. Die Wagengruppe Gänseblümchen besteht seit Juli 2012 und versteht sich als Verein zur Förderung von Kunst, Kultur und mobilem Leben. Derzeit leben sieben Bewohner zwischen 24 und 62 Jahren auf dem Areal.
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