Tibeter Jugend Österreich lädt wissentlich Scientology-Frontgruppe ein
Schulreferenten warnen in ihren Aussendungen an Schulen vor den Frontgruppen von Scientology. Der Verfassungsschutz hat schon seit Längerem ein Auge auf die Organisation geworfen. Geradezu täglich kommt ein neuer Erfahrungsbericht, die die Verbrechen von Scientology aufgreifen. Missbrauch. Betrug. Zerstörte Familien. Klagen. Finanzielle und psychische Ausbeutung.
Anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember 2014 hatte die Tibeter Jugend Österreich für einen Marsch der Menschenrechte, mit anschließendem Filmabend und Podiumsdiskussion, im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung geladen.
Mit dabei auf den ersten Blick ein scheinbar lobenswerter Verein, der sich Jugend für Menschenrechte nennt, und auch einen Film "Die Geschichte der Menschenrechte" präsentierten durfte. Wer jedoch genauer hinschaute, konnte durchaus herausfinden, dass Scientology hinter Jugend für Menschenrechte steckt.
Sekten benutzen im Allgemeinen Täuschung, um neue Mitglied zu rekrutieren. Erst später wird man in Erfahrung bringen, dass es sich um eine Frontgruppe handelt, die ihre wahre Identität zunächst versucht zu verbergen. Rekrutierung erfolgt sehr oft über solche sozial anmutenden Gruppen, um Menschen die helfen wollen und idealistisch sind, anschließend in ein menschenverachtendes System einzuschleusen.
Zugleich sich der Verein als unabhängig gibt, Jugend für Menschenrechte ist personalidentisch mit Scientology. Aussteiger bestätigen immer wieder, Jugend für Menschenrechte ist Scientology. Auch wenn durch eine rechtliche Konstruktion vom Verein richtigerweise behauptet werden kann, autonom zu sein.
Obwohl es offenkundig ist, dass Kampagnen wie Jugend für Menschenrechte, Bürgerkommission für Menschenrechte, Der Weg zum Glücklichsein, Sag NEIN zu Drogen - Sag JA zum Leben von Scientology finanziert und gesteuert werden, ist die Verbindung zu Scientology juristisch nur sehr schwer nachweisbar. Scientology bezeichnet diese Kampagnen intern als 4D Aktivitäten.
Zur Verdeutlichung ein internes Mail von OSA, dem rechtlichen und nachrichtendienstlichen Flügel innerhalb von Scientology, die obige Feststellung untermauert und keine Zweifel aufkommen lässt:
Date: Fri, 04 Jul 2014
From: CLO EUS
Subject: A Message for the 4th of July
Re: 4D Campaigns
Dear Scientologist,
With the current Maiden Voyage Events our expansion has reached into levels into society never before imagined.
We have never had a need for our 4D campaigns like we do today. Therefore all the energy and every flow possible is needed in order to take our campaigns to the next level.
Ein kontinentales Zentrum von Scientology (CLO EUS) schreibt an ihre Anhänger (dear Scientologist), dass es noch nie einen solchen Bedarf an unseren! (our) 4D Kampagnen gab. Daher wird sämtliche Energie benötigt, um damit unsere Kampagnen auf eine neue Stufe zu bringen.
Am 6. Dezember 2014 wurde Tibeter Jugend Österreich von einem Facebook-Nutzer über diesen Sachverhalt in Kenntnis gesetzt, worauf die Antwort erfolgte, dass seitens des Jugend für Menschenrechte-Obmannes Angelo Kreuzberger fest versichert wurde, dass Jugend für Menschenrechte mit Scientology nicht verbunden ist.
Montagabends, dem 8. Dezember, nahm die Sache fahrt auf, nachdem zahlreiche weitere Facebook-Nutzer auf die Verbrechen von Scientology hinwiesen und zugleich warnten, sich nicht instrumentalisieren zu lassen. Diese Diskussion, die auf einer Teilnahmebestätigung aufbaute, wurde durch den Rückzug einer Person von Facebook automatisch gelöscht.
Die letzte Diskussion, ebenfalls von zahlreichenTeilnehmern, ist hier nachzulesen. Update (13.12.2014, 09:30): Offensichtlich ist diese Diskussion nun auch verschwunden.
Immer wieder kommt es vor, dass gutgläubige Organisationen von Scientology-Frontgruppen übertölpelt werden. Die Tibeter Jugend Österreich hat ihre hehren Ziele selbst pervertiert, indem sie sich einen menschenrechtsverletzenden Dämon ins Boot geholt hat, um gegen andere menschenrechtsverletzende Dingen zu kämpfen. Und das vor dem Hintergrund, von allen Seiten gewarnt worden zu sein.
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