Interview
Das kommt 2019 in der Donaustadt
Welche Projekte stehen im neuen Jahr an? Die bz hat mit Bezirkschef Ernst Nevrivy gesprochen.
Wie sieht es 2019 mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aus? Werden diese weiter ausgebaut?
ERNST NEVRIVY: Eine weitere Investition in das öffentliche Netz ist sinnvoll. In den Frühspitzen bräuchten wir bei fast allen Linien eine Intervallverdichtung – das ist eh klar. Es gibt aber auch einzelne Autobuslinien, die eine generelle Verdichtung gut vertragen würden.
Welche wären das?
Der 95A ist da ein Paradebeispiel eines Autobusses, bei dem die Intervalle überhaupt nicht eingehalten werden. Die Wiener Linien wissen, dass sie nicht eingehalten werden und haben nichts dagegen unternommen – das ist inakzeptabel. Nachdem ich Stadträtin Ulli Sima eingeschaltet habe, haben auch die Wiener Linien begonnen, sich zu bewegen.
Wie sieht es mit den Radwegen in der Donaustadt aus?
Das Radwegenetz gehört heuer auf jeden Fall weiter ausgebaut. Wir haben zwar das längste Radwegenetz von allen Wiener Bezirken, was aber nichts daran ändert, dass Investitionen im Radverkehr zukunftsorientiert sind. Ich bin kein Radfahrer, aber es gibt viele, die das machen und das gehört seitens des Bezirks unterstützt.
Gibt es konkrete Pläne, um die Radwege zu verbessern?
Wir konzentrieren uns auf einzelne Lückenschlüsse, damit man das Rad auch wie ein normales Verkehrsmittel nutzen kann. Die Verbindung zwischen der Reichsbrücke und der Kagraner Brücke ist ein zentraler Radweg. Da haben wir einige Stellen, etwa bei der Schule in der Nähe der Arbeiterstrandbadstraße, die ziemlich gefährlich sind. Dort gibt es viele ungute Engstellen. Der Abschnitt gehört entschleunigt und eine Verbesserung erzeugt.
Sind Neuerungen bei der U-Bahn geplant?
Mittlerweile fährt morgens jede U2 in die Seestadt. Das Ziel für das heurige Jahr ist es, dass jede U-Bahn den ganzen Tag über in die Seestadt fährt. Das ist mit zunehmender Besiedelung – und ich denke, da wird es jetzt schon langsam Zeit – einfach notwendig.
Wird es Ihre Grätzeltour weiterhin geben?
Ja, auf jeden Fall. Einmal im Monat bin ich in einem anderen Grätzel unterwegs. Die Leute können mich dann in der Trafik oder im Wirtshaus treffen und mit mir ihre Ideen und Vorschläge besprechen. Der Vorteil ist auch, dass die Bürger sich nicht anmelden müssen, sie können einfach vorbeikommen. Das funktioniert gut. Denn ich kann natürlich nicht über alles informiert sein im Bezirk. Daher ist es wichtig, mit den Donaustädtern in engem Dialog zu stehen und für alle erreichbar zu sein.
Sie halten auch Sprechstunden bei Facebook ab und sind bei Twitter aktiv. Was ist der Gedanke dahinter?
Die sozialen Medien sind eine Parallelgeschichte zu meinen normalen Sprechstunden und der Grätzeltour. Im Livestream bei Facebook kann jeder Fragen stellen, die ihn bewegen, auch anonym, wenn gewünscht. Der Livetalk bleibt online bestehen, damit er zu einem späteren Zeitpunkt angesehen werden kann. Früher habe ich immer wieder die gleichen Fragen gestellt bekommen, beispielsweise zur Parkraumbewirtschaftung. Durch die Verbreitung auf den Socialmedia-Kanälen konnte ich beobachten, dass viel mehr unterschiedliche Themen aufgegriffen werden. Die Fragen wiederholen sich kaum noch. Bei Twitter bin ich aktiv geworden, weil ich gefunden habe, dass die Donaustadt auf der Plattform unterrepräsentiert ist.
Interview: Barbara Schuster
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
3 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.