Wienweite Lösung
Das Parkpickerl für Donaustadt
Sein Auto kostenlos im 22. Bezirk abzustellen, gehört voraussichtlich ab Sommer der Vergangenheit an.
WIEN/DONAUSTADT. Es ist soweit: Das wienweite Parkpickerl, somit auch für die Donaustadt, kommt. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) pocht schon seit Längerem auf eine wienweite Lösung bezüglich der Parksituation.
Der 22. Bezirk wird gerne als Abstellplatz von Nicht-Wienern genutzt, die hier arbeiten. Zum Nachteil der Donaustädter.
Donaustadt macht mit
Die Parkplatzsituation in Simmering sei unerträglich, meint Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ). Er würde auch im Alleingang ein flächendeckendes Parkpickerl umsetzen. Dieser Domino-Effekt würde sich auf die Nachbarbezirke und ganz Wien auswirken.
Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat daher nach intensiven Gesprächen mit den Bezirken die zuständige MA 46 um eine Überprüfung aller bisher noch Parkpickerl-freien Gebiete gebeten. Diese soll Grundlage weiterer Schritte sein. Neben dem massiven Ausbau der Öffis wollen Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy und Floridsdorfs Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) die Parkplatzsituation untersucht haben und entsprechende Schritte setzen.
„Ich habe mich immer für eine wienweite Lösung ausgesprochen, dies war bislang leider nicht möglich, nun bin ich optimistisch“, ist Ernst Nevrivy überzeugt. Sein Floridsdorfer Kollege Georg Papai ergänzt: „Wir wollen nun die Situation überprüfen. Die Floridsdorfer sollen wieder Parkraum im Bezirk vorfinden. Schon jetzt trägt in manchen Bezirksteilen jedes zweite Auto kein Wiener Kennzeichen."
Wohngebiete entlasten
Mit einer einheitlichen Parkraumbewirtschaftung wird die Zahl der Pkw-Pendler zurückgehen. Damit einhergehend gibt es wieder mehr freie Plätze für die Bezirksbewohner und mehr Lebensqualität. Neben der Lärmreduktion nimmt auch die Luftverschmutzung ab und es wird aktiv ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Außerdem werden dann vermehrt die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt. In den nächsten Wochen prüft die MA 46 die Situation in der Donaustadt sowie in Floridsdorf und die Auswirkungen auf die restlichen Bezirke. Vor dem Sommer soll es eine Beschlussfassung geben.
Das sagen die Fraktionen im Bezirk
Neos- Klubvorsitzender Friedrich Grams erhofft sich eine Reduzierung des Individualverkehrs. „Mit der Einführung der flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung wird sich der motorisierte Individualverkehr in der Donaustadt hoffentlich deutlich reduzieren. Außerdem wird es bei allen U-Bahnstationen in der Donaustadt mehr Parkmöglichkeiten für die Donaustädterinnen und Donaustädter geben", ergänzt Grams.
Bezirksparteiobfrau der ÖVP-Donaustadt und Nationalrätin Gudrun Kugler meint zu der Thematik folgendes: „Für uns in der Donaustadt sind Kurzparkzonen an öffentlichen Verkehrsknoten und dort, wo es notwendig ist, vertretbar. Aber in den ländlicheren Randgebieten braucht es doch kein Parkpickerl! Mit Garagenbau, Park&Ride-Anlagen und erhöhten Intervallen der Öffis kann man Zonenregelungen gut begleiten. Wir sind enttäuscht, dass der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy und die Wiener NEOS diese Abzocke der Menschen in den äußeren Flächenbezirken mittragen!“
Die Grünen hingegen sind überzeugt, dass eine Ausweitung des Parpickerl mehr Verkehr innerhalb der Bezirke erzeugt, sind sich Mobilitätssprecher der Grünen Wien, Kilian Stark und Heidi Sequenz einig. "Die Übernahme des alten Parkpickerl-Modells auf die großen Flächenbezirke zeigt die Schwächen auf und zementiert sie für die Zukunft ein. Das, was in der City oder in der kleinen Josefstadt gut funktioniert, lässt sich nicht auf die 100 Quadratkilometer große Donaustadt übertragen“, meint Stark.
Die FPÖ hingegen fordert ein gratis Parkpickerl für ganz Wien und sprechen sich für mehr Park & Ride Stellplätze aus. Verkehrssprecher und Gemeinderat Anton Mahdalik wiederholt seine Forderung nach einem „kostenfreien, flächendeckenden Parkpickerl für alle PKW-Halter, die in Wien hauptgemeldet sind“.
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