Das Napoleon
Gastronomen-Familie Querfeld und ihr Gasthaus in Kagran
Das Gasthaus "Napoleon" ist in Kagran und weit über das Grätzel hinaus, seit vielen Jahren eine Institution. Nun wurde es umfangreich Renoviert und Ende April von den bekannten Wiener Gastronomen Irmgard und Berndt Querfeld eröffnet. Die BezirksZeitung hat sich vor Ort ein Bild gemacht.
WIEN/DONAUSTADT. Die Historie diese altehrwürdigen Gemäuers schlägt wohl jedem Gast gleich entgegen. 1494 wurde das heutige Restaurant "Napoleon" erstmals als "Kagraner Freihof" urkundlich erwähnt. Gut 300 Jahre später soll der berüchtigte französische Feldherr und Kaiser Napoleon Bonaparte höchstselbst dort genächtigt haben. Deshalb fiel bei der Eröffnung des Restaurants im Jahre 1999 auch die Namens-Patenschaft auf den prominenten Übernachtungsgast.
Während Napoleon nach Jahren des Glanzes sein Waterloo erlebte, blühte Kagran weiter auf - und mit ihm zuletzt auch das Gastaus "Napoleon". Als "Dorfgasthaus mitten in der Stadt" wurde es oft hochachtungsvoll tituliert. Bei den Donaustädterinnen und Donaustädtern erfreute es sich großer Beliebtheit, doch dann zogen dunkle Wolke am Horizont auf - es trat ein uns allen leidig bekanntes Virus auf den Plan.
"Ein bisschen verrückt"
Als im Sommer 2020, der Pandemie geschuldet, die Kaffeehaus-Gäste ausblieben, stellte die bekannte Wiener Gastronomen-Familie Querfeld kurzerhand ein Bier- und Streetfood-Pop-up im Gastgarten des damals geschlossenen „Napoleon“ auf die Beine und so nahm die weitere Geschichte ihren Lauf.
„Man muss schon ein bisserl verrückt sein, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein neues Gastronomie-Projekt anzugehen“, so Berndt Querfeld. Aber für außergewöhnliche Ideen ist der Cafetier des Café Landtmann bereits in ganz Wien bekannt. Gemeinsam mit der Ottakringer Brauerei konnte das Projekt "Napoleon" schließlich umgesetzt werden.
Der historische Freihof wurde von Grund auf renoviert und besondere Sorgfalt auf die denkmalgeschützten Details gelegt. Die Querfelds hatten dabei stets das Bild vor Augen, ein gemütliches Gasthaus zu schaffen, das die Tradition und Seele des Hauses spürbar macht. Dafür wurde ein lange geschlossenes, altes Weinviertler Gasthaus gekauft. Mit dessen historischen Schankkühlschrank, Wandvertäfelungen, Tischen und stimmigen Details wurde dann unter anderem das „Napoleon“ eingerichtet.
Hier findet jeder seinen Platz
"Wo jeder sein Platzerl findet", lautet nun das Motto des Napoleons. Das gilt nicht nur für die Gäste, sondern auch für die Generationen an Wirtsfamilien, die das Lokal geprägt haben. Sie sind symbolisch als „Napoleon Wirtsleut‘“ allerorts im Gasthaus präsent sind. Ob Omas Küchentisch oder Opas Jagdzimmer, die Schank, wo der Sohn seine Craftbierliebe auslebt oder der große Saal im 1.Stock, wo ab und an „die Tant´ am Tisch tanzt“.
Das Hausbier, das Ottakringer Spezial, lagert gut gekühlt in zwei 1000-Liter-Fässern. Kulinarisch setzt man auf Wiener Tradition. "So, wie man es von der Oma kennt", betonen die Wirtsleute. Ob ein Beuscherl, deftiger Schweinsbraten, das „Napoleon Cordon“ oder gebackene Mäuse. Und alle, die nur einen Begleiter zum Bier möchten, werden mit Streifenschnitzerl, Urfrankfurter oder gefülltem Zupfbrot ihre Freude haben.
Ob denn nun Napoleon Bonaparte wirklich einmal in diesem Gebäude war, ist weiterhin übrigens umstritten. Einen eindeutigen Nachweis gibt es nicht - doch der Mythos lebt weiter. Und von nun an hat man sowieso einen "hauseigenen Napoleon", denn Familienhund Napoleon, der auch das Logo des Gasthauses ziert, fungiert jetzt als Namensgeber.
Nähere Informationen, die Speisekarte und Reservierungsmöglichkeiten finden Sie unter:
www.napoleon.wien.
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