Cobra-Einsatz: Internationale Terrorübung auf der Donau
Das Sondereinsatzkommando der Polizei, die Cobra, übte am Montag den Einsatz auf der Donau. Allerdings nicht allein, sondern mit Unterstützung von deutschen, slowakischen, ungarischen und slowenischen Beamten.
WIEN. Entlang der Donau spaziert fast jeder Wiener gerne, es gibt viel Grün und viel Wasser. Doch Montagmittag wurde die Ruhe dann doch empfindlich gestört. Auf Höhe der Marina Wien fand man ein Polizeiaufgebot, dass man sonst nur auf Großdemos zu Gesicht bekommt. Gefahr herrscht aber keine. Das Sonderkommando Cobra übt den Einsatz unter möglichst realien Bedingungen. Unterstützt werden sie von Sondereinheiten aus Österreichs Nachbarländern.
Große Männer in schwarzen, grünen und blauen Uniformen tummeln sich über den Steg. Die Sondereinheiten aus den verschiedenen Ländern müssen zusammenarbeiten, um den Erfolg der Übung zu garantieren. Sie alle sind seit fünf Uhr früh auf den Beinen.
Das Szenario: Terroristen haben ein Schiff der Reederei, die "Viking Cruises", gekapert. Auf diesem Schiff befindet sich Innenminister Wolfgang Sobotka mit seinen Amtskollegen aus dem Ausland. Daher ist es ein Fall für die Spezialeinheiten.
Zugriff aus Luft und Wasser
Mit diesen Voraussetzungen bieten sich dem Beobachter spektakuläre Bilder. Vier Hubschrauber fliegen zum gekaperten Schiff. Auf zwei Helikoptern der Polizei befinden sich Scharfschützen der Cobra. Sie sollen den Kollegen auf den Booten und an Deck Schutz geben. Aus den restlichen lassen sich die schwer bewaffneten Beamten auf Seilen hinunter.
Zeitgleich nähern sich die slowenischen Boote mit den Bodentruppen, Diese steigen über die seitlichen Eingänge in das Boot ein. Dann herrscht Stille. Nach einigen Sekunden fallen einige Schüsse und der Spuk ist vorbei. Der Einsatzleiter meldet die erfolgreiche Befreiung der Geiseln. Das Schiff befindet sich nun in der Hand der Spezialeinheiten.
Sobotka zufrieden
Die Cobra wurde von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) bei ihrer Übung genau unter die Lupe genommen. Unterstützung bekam er dabei von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der sich vor allem um die ausländischen Offiziere gekümmert hat. "Ich habe mir von den Offizieren versichern lassen, dass diese Übung ein absoluter Erfolg war. Unsere Einsatzkräfte haben es sogar unter der geplanten Zeit geschafft", sagt Sobotka.
Zum Abschluss wurden von Sobotka noch zwei neue Fahrzeuge, die Mannschaftstransporter "Survivor II", die mit einem amerikanischem Hummer verglichen werden können, und 450 ballistische Helme an die Cobra übergeben. Der Innenminister fragte bei der Truppe rück, ob die Ausrüstung dem heutigen Standard entspricht. "Sie sind auf jeden Fall besser und leichter als die alten Helme", versichert ein maskierter Cobra-Beamter.
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