Biohof Polzer in der Lobau steht vor dem Aus

Aus der Traum von der ländlichen Idylle: Der Biohof Polzer muss schließen. | Foto: Polzer
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DONAUSTADT. Die Situation für die Familie Puk-Polzer ist derzeit besonders schwierig. Nach der Kündigung des Nutzungsvertrages mit den Nachkommen des Bio-Pioniers Alfred Polzer steht die gerichtliche Räumung vor der Tür.
Als Grund für die Kündigung des Prekariumvertrages nennt Forstdirektor Andreas Januskovecz unter anderem die Tatsache, dass die Stadt Wien mit der Form der Nutzung nicht mehr einverstanden gewesen sei. "Es gab über mehrere Monate Gespräche mit der Familie Puk-Polzer, dass wir das Gelände modernisieren und neu aufstellen möchten. Es war seit Ende 2016 klar, dass bis Mitte April die Liegenschaft zu räumen sei."

Im Gespräch mit Schwiegertochter Bianca Puk, die zusammen mit ihren Schwiegereltern, ihrem Mann und den gemeinsamen zwei Kindern, den Bio-Hof derzeit bewirtschaftet, betont diese, dass viel in den Betrieb investiert worden sei: "Speziell im letzten Jahr haben wir viel gemacht. Im Sommer haben wir tausende Euro investiert, um Pferdeboxen zu sanieren, Räume herzurichten und Zäune aufzustellen. Außerdem haben wir das Gelände rundherum zusammengeräumt, damit es ordentlicher aussieht." Derzeit würden nur noch ein paar große Geräte herumstehen, die allerdings auch schon verkauft seien.

Ungewisse Zukunft

Laut dem Schreiben der Stadt Wien solle man sich mit der "Kleinen Stadtfarm" zusammenreden, die den Vertrag als Hauptpächter übernehmen soll. Der Verein verpachtet schon jetzt am Areal Flächen an Hobbygärtner. Einziges Problem: Die Kleine Stadtfarm habe die Zusammenarbeit mit dem Ökozentrum Lobau alias Biohof Polzer bereits gekündigt, bevor das Schreiben der Stadt Wien eingelangt sei, so Bianca Puk. Somit weiß die Familie derzeit nicht, was genau pasieren soll bzw. wann die gerichtliche Räumung vollzogen wird. "Eigentlich kann jeden Moment der Gerichtsvollzieher vor der Tür stehen", so die Schwiegertochter.

Sie selbst betreibt erfolgreich einen Pferdestall mit Reitunterricht und Einstellpferden am Biohof. "Ich bräuchte mindestens noch zwei weitere Pferde, um den großen Bedarf decken zu können. Aber derzeit ist daran leider nicht zu denken", so Biana Puk. Die Reitlehrerin hat bereits einen eigenen Pachtvertrag für den Betrieb gestellt, um ihren Pferdestall weiter betreiben zu können, allerdings "muss ich warten, bis die Rechtssache mit meinem Schwiegervater geregelt ist, bevor ich etwas in die Wege leiten kann."

Sollte die Räumung kommen, hat die Familie derzeit keine Aussicht auf eine alternative Unterkunft. "Meinem Schwiegervater wurden auf Anfrage beim Sozialen Fonds lediglich Obdachlosenunterkünfte vorgeschlagen, auf die wir uns aufteilen sollen, aber das möchten wir nicht", so Puk.

Neue Bio-Landwirtschaft geplant

Bis 2004 war die Familie Puk-Polzer Pächter des Grundstücks, dieser Vertrag wurde seitens der Stadt Wien im Einverständnis mit dem alten Besitzer Alfred Polzer und verbunden mit einer Ablöse in einen Prekariumsvertrag umgewandelt. Damit wurde die Familie Polzer vom Pächter zum Nutzer des Grundstücks. Jederzeitiger Widerruf der Stadt Wien inklusive. Genau dieser Widerruf wird nun geltend gemacht. Auf dem Grundstück soll in Zukunft Bio-Landwirtschaft mit besserer Einbindung der Bevölkerung betrieben werden. In den kommenden Tagen werde kontrolliert, ob die Liegenschaft geräumt sei, sonst werde der Rechtsanwalt eingeschaltet, so Forstdirektor Andreas Januskovecz.

Zur Sache

Alfred Polzer (1938 - 2009), war Gärtner und ein Pionier der biologischen Landwirtschaft. Polzer war Wiens erster Biobauer. Er baute den Hof ab den 50er-Jahren zu einem Biozentrum aus. Es gibt einen kleinen Hofladen, einen Spielplatz, eine eigene Honigproduktion, Reitunterricht und Führungen. Seit Alfred Polzers Tod führen sein Schwiegersohn Günter Puk und seine Tochter Gabriele den Hof. Unter dem Dachnamen "Ökozentrum Lobau" sind mehrere landwirtschaftliche und soziale Initiativen am Hof beteiligt.

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