Das Neu Brasilien öffnet unter neuem Namen heuer im Mai
Das traditionsreiche Restaurant wurde Ende letzten Jahres von der Familie Querfeld gepachtet und soll bereits im Frühling die Gäste an die Alte Donau locken.
DONAUSTADT. Das Erholungsgebiet um die Alte Donau verändert sich zusehends. Für die Schwimmer und Pritschler wurden 2012 neue Bade- und Verweilplätze angelegt, aber auch immer mehr auffällige Neubauten sprießen zwischen den Einfamilien- und Kleingartenhäusern aus dem Boden. Zuletzt sorgte der groß angelegte Um- und Neubau des Strandcafés für Schlagzeilen. Von dem Trubel lange unberührt schien die Mutter aller Lokale an der Alten Donau, das Neu Brasilien. Jetzt kommt auch hier Bewegung in die Sache.
Der Kleingartenpionier Florian Berndl (die rückwärtige Gasse wurde nach ihm benannt) entdeckte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Kagraner Ufer der Alten Donau für sich und seine Zwecke, nachdem er vorher schon seit 1900 als Erster die Insel des heutigen Gänsehäufels gepachtet hatte.
Geschichte des Neu Brasilien
Der "Naturist" Berndl war ein Hippie seiner Zeit, leidenschaftlicher Verfechter von Freikörperkultur und Naturheilkunde. Nachdem er 1905 die Pacht für sein kleines Inselparadies verlor und die Stadt Wien 1907 ihr eigenes Bad an Ort und Stelle eröffnete, zog er kurzerhand ans andere Ufer der Alten Donau. Der damals vorhandene weiße, weitläufige Sandstrand inspirierte ihn zu dem Namen "Brasilien in Wien", die 1909 eröffnete Kleingartenkolonie wurde somit auf den Namen "Neu-Brasilien" getauft. Neben 200 Quadratmeter großen, unbebauten Gartenparzellen gab es auch eine von Berndl betriebene Ausschank, die bald zum Schutzhaus – sprich Unterstellmöglichkeit für die Kleingärtner bei Schlechtwetter – wurde.
Das Bootshaus öffnet Ende Mai
Die letzten 17 Jahre betrieb die Familie Kornberger das Lokal Neu Brasilien. Mit November 2017 übernahm die Familie Querfeld – unter anderem für das Café Landtmann bekannt – die Pacht. "Wir hatten schon lange den Wunsch nach einem Lokal am Wasser", so Berndt Querfeld, "der Standort ist für uns einer der schönsten an der Alten Donau. An der Sonnenseite gelegen, mit Blick auf die Alte Donau, Gänsehäufel und die Skyline der Hochhäuser um die Uno City." Unter dem Motto "Vieles wird neu. Alles bleibt beim Alten" soll behutsam renoviert werden. Küche, Gasträume, Waschräume, Technik, Infrastruktur, Gastgärten und Floßanlage werden gerade geplant.
Unter dem Namen "Das Bootshaus" soll schon Ende Mai als Ganztags und -jahreslokal wiedereröffnet werden. Vor allem Torten aus "Landtmann's feiner Patisserie" sollen die Gäste anlocken, den Wurzeln wird mit dem Caipirinha "Neu Brasilien" Tribut gezollt werden. "Und nachdem meine Frau und ich gelernte Gärtner sind, darf man sich auf Blüten, Duft und selbstverständlich frisch geerntete Kräuter freuen", so Querfeld, und fügt enthusiastisch hinzu "Bewerbungen sind ab sofort unter i.seiser@landtmann.at möglich".
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