Geschichten vom mühlviertler Eisenmann: Vorbereitung auf thailändisch und Einzelschlacht beim mühlviertler Worldrun

Nachdem der mühlviertler Eisenmann letztes Jahr bei der Schlacht um Walchsee doch ein wenig Pech gehabt und einen neuen Weltrekord von Reifenschäden innerhalb eines Rennes aufgestellt und kurz darauf noch 21,1km lange Wanderung viermal rund um den Walchsee unternommen hatte, ist es ruhig geworden um den Eisenmann. Er verkroch sich wie ein geprügelter Hund und leckte seine Wunden bzw. am Speiseeis, um sich Winterspeck anzulecken.
Frustlecken mit Formvollendung.

Doch danach hat der Eisenmann doch so einiges erledigt. Rasenmähen, Hemden bügeln, Geschirrspüler ein- und ausräumen und vor Allem den verdienten Urlaub. Vorbereitung einmal anders, diesmal auf thailändisch. Was bedeutet das genau? Einsame Läufe am Strand, gehetzt von zerzausten, zähnefletschenden, tollwütigen Hunden zum Beispiel. Das sind Tempointervalle, die es sonst nirgendwo gibt – und die einen alles aus sich herausholen lassen. Alleine schon, um der Tetanus-Impfung zu entkommen, die einem nach dem Hundebiss in Thailand blühen würde.
Oder Schwimmen im offenen Meer, gejagt von einem Motorboot: am Steuer ein betrunkener Einheimischer, der sich nicht um Treibgut im Meer kümmert und mit ebenso betrunkenen Touristen, auf einer Banane sitzend, die Bucht unsicher macht.

Oder Radfahren mit einem 30kg schweren Fahrrad samt Einkaufskörberl, tellergroßer Klingel und Seitenständer, auf staubigen Straßen bei 40 Grad Celsius. Bedrängt von LKWs, die einen so knapp überholen, dass der Windschatteneffekt einen kurzfristig auf über 40 km/h beschleunigt. Und einen mit Staub und Dreck vollsauen, dass die Lunge jubiliert: Atemmangeltraining einmal anders.
Dazu noch zweifelhafte Ernährung, Betten voller lebendiger, kleiner Mitbewohner, braunes Duschwasser (sofern Dusche vorhanden) und Mitbewohner, die nächtelang durchfeiern und den erholsamen Schlaf verhindern. Erschwerte Bedingungen also. Andere zahlen eine Heidenkohle dafür. Der mühlviertler Eisenmann und sein Weib bekommen das Low-Cost.

Trainingslager einmal anders! Falls man solche Ereignisse nervlich durch- und man ohne Infekt dieses Abenteuer unbeschadet übersteht, kommt man gestählt aus diesem „Urlaub“ zurück.

Dazu kommen Extremeinheiten wie Schwimmen in einem Pool, der so klein ist, dass die Rollwende zur Dauerspirale wird und man irgendwann nicht mehr weiß, wo oben, unten, vorne oder hinten ist. Erschwerend dazu kommt noch, dass das Wasser im Pool so schmutzig ist, dass man weder den Rand noch den Boden erkennen kann. Somit weiß man nicht genau, wann man die Rollwende ansetzen muss und es kommt immer wieder zu Kollisionen mit den Kacheln. Und man kann auch nicht erkennen, ob sich noch jemand in diesem Pool befindet. Diese Mischung ergibt ein echtes Kampftraining, eine Wettbewerbssituation. Man stößt gegen Mitstreiter, die Wand, den Boden. So werden Sieger gemacht! So wird man für Hawaii gestählt! Das man dabei aber nur 200m innerhalb einer halben Stunde zurücklegt, ist nebensächlich. Und auch, dass man sich durch das schmutzige Wasser so ziemlich jede Infektion kostenlos erwirbt, die in Thailand erhältlich ist. Penizillin hilft. Aber geschimmert hat das Wasser so schön!

Und so kam der Eisenmann samt dem Weib extrem „erholt“ und durchtrainiert aus Asien zurück. Somit war der Trainingsrückstand auch schon aufgeholt, quasi ein Schnellkurs des Formaufbaus.

Und es hallten immer noch die Worte der riesigen Fangemeinde aus Bangkok in den Ohren: „mühlvieltlel Eisenmann! mühlvieltlel Eisenmann!“

Und seine Fans will der Eisenmann natürlich nicht enttäuschen, also will er sich besonders anstrengen und macht sich gleich daran, sich zu beweisen. Voll motiviert stürzt er sich in sein erstes Abenteuer 2017. Nebst den orientalischen Läufen in diversen Wäldern in seiner Heimat sollte dieerste Kampfprobe gleich der Wings for Life mühlviertler Worldrun sein.

Und es war eine Schlacht. Gegen den böigen Wind, gegen sich selbst und gegen…ja gegen wen eigentlich? War ja sonst keiner da. Denn der Eisenmann bevorzugte eine Einzelschlacht - gegen die App auf seinem iPhone bzw. gegen den Garmin an seinem Handgelenk. Und gegen die lahmen Beine und den Gerüchen aus den ganzen vorbeiziehenden Gärten, die an das Gegrillte lockten. Aber der Eisenmann blieb standhaft und lief einfach weiter – den verlockenden Gerüchen trotzend. Und er lief weiter, und weiter, und weiter …… bis in alle Ewigkeit.
Nicht wirklich, nur bis das Catcher-Car ihn einholte, das virtuelle wohlgemerkt. Dabei hat sich der Eisenmann so verausgabt, dass er tagelang nur in gebückter Haltung und rückwärts die Stiegen erklimmen konnte. Ein hauseigener Masseur wäre himmelsgleich gewesen. Die leeren Glykogenspeicher mussten auch wieder gefüllt werden, was der Eisenmann beim All-you-can-eat Buffet beim Mongolen sogleich erledigte. Und sich bei der günstigen Gelegenheit gleich einen Vorrat für die nächsten 12 Wettkämpfe anfraß. Carbo-Loading einmal anders. Die jahrelange Erfahrung bei Buffets lies den Eisenmann dann noch rechtzeitig stoppen, bevor er sich die Calamari wieder durch den Kopf gehen ließ. Timing ist bekanntlich alles.

Auf die ersten Dreikampf-Schlachten in den braunen Auen und beim Eisschwimmen in Unterobergrafendorf verzichtete der mühlviertler Eisenmann freiwillig, er will erst bei der Schlacht um den Plüschingersee ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Das hat den Vorteil, dem Herrn Gscheit, dem Kugelfisch, dem Eisencookie, dem DH, des Dh´s Sohn und anderen Eierbären nicht zu begegnen. Balsam auf die Augen des Eisenmanns, der damit auch nicht das gockelhafte Verhalten in den Wechselzonen mitansehen muss, was eine ziemliche Erleichterung darstellt. Es ist am Plüschingersee immer früh genug, dem Gebalze beizuwohnen und die Herren Eierbären zu demontieren. Außerdem ist es bei den derzeit arktischen Temperaturen wohl gescheiter, die heimischen Seen noch nicht zu beehren. Auch wenn die Gummirüstung vor der schlimmsten Vereisung schützt, man muss ja nicht gleich beim ersten Auftritt eine Mittelohrentzündung ermutigen.

Außerdem will der Eisenmann am Fuchsgangteich mitmischen. Der kleine Bube will dort auch starten. Sofern der Himmel klar, das Wasser warm genug und die Straße eben ist. Denn wie wir wissen, startet der kleine Bube nur dann, wenn die Bedingungen 1200% optimal sind. Falls nur eine der 4361 Variablen nicht passt, tritt er aus Protest nicht an und leiert, trotz vollständiger überwiesener Startgebühr, sofortigst die Heimreise an. Da kennt er nix, der kleine Bube. Koste es, was es wolle.

Große Szenen sind also vorprogrammiert in der Saison 2017, das steht jetzt schon fest.

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Foto: Cityfoto
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