Twilight Zone – Materialerzählungen
Ausstellung im Kunstverein Eisenstadt eröffnet
Traumsequenzen zwischen den Welten und in Zwischenwelten werden spürbar gemacht.
EISENSTADT. Am Sonntag, den 16. Jänner 2022 wurde im Kunstverein Eisenstadt die Ausstellung Twilight Zone – Materialerzählungen im Beisein der Künstler und Kuratoren sowie zahlreicher Vernissagen-Besucher, darunter die Malerin Fria Elfen-Frenken, der Musiker Kristian Musser, die Objektkünstlerin Eveline Lehner und vielen weiteren eröffnet.
Sinnestäuschungen als Programm
Die Ausstellung wirft die Fragen nach der Bedeutung lebloser Gegenstände für das „sich lebendig fühlen“ des Menschen auf und lädt ein zu Assoziationen inmitten der ausgewählten Objekte und Gegenstände, wie einer der Kuratoren Florian Reese erklärt: „Es ist kein Subtext für die Exponate notwendig, die Besucher erleben das Wandeln zwischen den Welten hier in der Ausstellung selbst.“
Was Florian Reese konkret damit meint wird spürbar, wenn man den von der Künstlerin Lotta Hering gestalteten Raum betritt. Gelbes Tape ist quer durch den Raum geklebt, womit gängige Normen des Räumlichen aufgelöst werden und die Sinne bewusst in „die Irre“ geführt werden.
Etwa 500 Skulpturen hat Franz Nigl aus dunklem Ton in einem eigenen Verfahren hergestellt und diese wirken in ihrer Formation bedrohlich und herzig gleichermaßen. Genauso kann es dem Betrachter bei den auf pinkem Flausch platzierten „Körperteilen“ von Ivana Kralj ergehen. Die Frage danach, was das Material selbst erzählt, drängt sich förmlich auf.
Eingelegte Lebensformen und knallgelbes Gespenstertreiben
Die Künstlergruppe Gelitin brachte Reagenzgläser mit eingelegten „Lebensformen“ auf einer eigens konstruierten Tischplatte nach Eisenstadt. Gelitin gelangten spätestens im März 2000 zu internationaler Bekanntheit, als sie angeblich eines der Fenster im 91. Stock des ehemaligen World Trade Centers-Komplexes in New York City entfernten und vorübergehend einen schmalen Balkon installierten, während ein Hubschrauber um die Szene flog und Fotos machte.
Von strahlend gelber Eindringlichkeit in der neuen Eisenstädter Ausstellung ist die von Ann Muller gestaltete kegelförmige Riesen-Figur. Mit diesem überdimensionierten Objekt versucht die Künstlerin zu verbinden, was nicht zusammenpasst und erzeugt damit eine gespenstische Theatralik vor dem knallig gelben Vorhang.
Der Frage, was Objekte und Gegenstände unvergesslich macht und ob es Erinnerungen, ohne jemanden, mit dem wir sie teilen können, ohne den Ort, zu dem sie gehören, gibt, geht die Ausstellung Twilight Zone – Materialerzählungen von 17. Jänner bis 20. März 2022 nach.
Öffnungszeiten: jeweils samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr
Weitere Infos unter www.kunstvereineisenstadt.at
Text: Isabell Maron
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