Beginn der Fastenzeit
Auf Bier und Fleisch verzichten?
Die Fastenzeit hat begonnen! Doch wie wichtig ist den Leuten fromme Enthaltsamkeit heute noch?
Und wer könnte dies wohl besser beurteilen als unsere Restaurantbetreiber und Wirte? Was nun folgt, ist die Einschätzung der Situation von vier wohlbekannten Gastronomen aus unserem Bezirk.
Würstel in Magredn!
Hinter der Ortstafel rechts, quasi in Poleposition! Da empfängt einen bei der Durchfahrt durch St. Margarethen gleich die urige Stube von Toni Walzer. "Zum Toni" gehen Leute jeden Jahrgangs von St. Margarethen und auswärts tagtäglich, und so kann man auf seine Beurteilung durchaus Rücksicht nehmen: "Früher war die Fastenzeit schon präsenter." Zwar gibt es laut Toni Walzer manche Leute, die derzeit auf Alkohol verzichten, doch Würstel, Leberkäse und Co. laufen weiter ungehemmt über den Tresen.
Geteilte Meinung in Oslip
Beim Kreisverkehr in St. Margarethen links, und eine lange, sich durch die burgenländische Prärie schlängelnde Straße später, erreicht man die Cafe- und Konditoreiherberge von Gabi Weinreich. Während die Konditormeisterin selbst gerne das Süße in der Fastenzeit weglässt, sind ihre Gäste da geteilter Meinung. Somit ist die Fastenzeit für sie in Oslip nicht allzu spürbar.
Ein Achterl geht in Zagersdorf
Am anderen Ende des Bezirks angekommen, herrschen ähnliche Ansichten. "Wenn ich 16-18 Stunden am Tag arbeite, gönne ich mir auch in der Fastenzeit hin und wieder ein Achterl oder ein kleines Bier", konstatiert Gerhard "Gegi" Freiberger, Traditionswirt in Zagersdorf. Als Wirt sehe er sich nicht als der Typ, der eine Runde mit seinen Gästen wegen der Fastenzeit verweigert, zumal er während des Hochbetriebs sowieso nur zu einem flüchtigen Schluck Wasser kommt.
Ähnlich in Großhöflein
"Man merkt es beim Alkohol am meisten, dass viele, die normalerweise ein Achterl trinken, zur Zeit darauf verzichten", resümiert Claudia Holzinger von der Zeche Großhöflein, die selbst die Zeiten, in denen sie mehr auf ihre Ernährung achtet, nicht an der Fastenzeit festmacht. Wie in den oben genannten Fällen merkt man es in Großhöflein eher bei Bier und Wein und nicht beim Essen. Da jedoch schon viele das Fasten oder Diäthalten nicht mehr an eine bestimmte Kalender- oder Jahreszeit festmachen, wurde aus Respekt vor bieraffinen Mitmenschen ein Symbolfoto vom "Bierflasche-in-den-Syphon-laufenlassen" umgehend gelöscht. Nur weil man es nicht trinkt, muss man es ja nicht gleich töten ...
Letztendlich lässt sich ahnen, dass es noch einige gibt, die gerne die Fastenzeit zum Anlass nehmen, um dem Alkoholgenuss den Kampf anzusagen, wenn auch nur für einige Wochen. Bei unseren Gastronomen im Bezirk bleibt der Betrieb jedoch derselbe, genau wie auch ihre Arbeit dieselbe bleibt.
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