Breitenbrunn
Die Schoko wird quadratisch

- Ritter Werksleiter Michael Bock überreicht Bürgermeister Helmut Hareter das erste Amicelli-Röllchen
- Foto: Ritter
- hochgeladen von Hannes Gsellmann
Mitte Jänner nahm Ritter Sport die Produktion am neuen Standort in Breitenbrunn auf.
BREITENBRUNN. Zunächst werden in Breitenbrunn jedoch noch nicht die quadratischen Schokotafeln, sondern ausschließlich die gefüllten „Amicelli“-Waffelröllchen vom Band laufen.
Breitenbrunner Schoko-Story
Im Oktober 2019 kam die Hiobsbotschaft für damals rund 110 Mars-Mitarbeiter in Breitenbrunn, als sie von der beabsichtigten Schließung der Schokoladenfabrik erfuhren. Dieses Ende kam auch nach rund 50 Jahren Mars in Breitenbrunn – jedoch wurde im Mai des Vorjahres der Verkauf an Ritter – einen weiteren Schoko-Spezialisten – bekannt.
Ein Glücksfall – auch für die Gemeinde. „Für uns ist es enorm wichtig, dass die fast 50-jährige Schokofabrik-Tradition in Breitenbrunn erhalten bleibt“, freut sich Breitenbrunns Bgm. Helmut Hareter, der den neuen Schoko-Produzenten lobt: „Ritter zahlt faire Löhne und ist als Arbeitgeber so sozial wie der Vorgänger Mars.“ Naturgemäß ist man in der Gemeinde auch über die vorerst 70 Arbeitsplätze erfreut. „Ritter ist damit der bei weitem größte Arbeitgeber in Breitenbrunn – davon profitiert die Gemeinde natürlich auch finanziell“, so Hareter.
Ritter startet Produktion
Das schwäbische Unternehmen übernahm nicht nur das Werk in Breitenbrunn und viele Mitarbeiter, sondern auch die Marke Amicelli, deren Produktion weiterhin in Breitenbrunn zu Hause bleibt.
„Wir starten mit Amicelli, ab etwa Mitte März kommt das Traditionsprodukt Ritter Sport Rum hinzu und voraussichtlich ab Ende Mai beginnen wir mit einigen Varietäten des Ritter Sport 100 Gramm Sortiments“, erklärt Michael Bock. Der 50-jährige hat die Werksleitung in Breitenbrunn übernommen und berichtet in dieser Funktion direkt an den Ritter-COO Asmus Wolf in das deutsche Waldenbuch.
Bis zu 70 Mitarbeiter
Für die Ritter Sport Produkte werden aktuell Anlagen vom Stammsitz in Baden-Württemberg ins Burgenland verlagert. Bis zu 70 Mitarbeiter werden in Breitenbrunn beschäftigt sein – viele von ihnen waren dort bereits zuvor für Mars Austria tätig.
Meilenstein für Ritter
Der Produktionsbeginn in Breitenbrunn ist ein Meilenstein in der über 100-jährigen Firmengeschichte des Familienunternehmens Ritter. Erstmals verfügt Ritter damit über eine eigene Fertigung außerhalb des Standorts Waldenbuch. Dass die Wahl dabei auf Österreich gefallen ist, freut vor allem Wolfgang Stöhr, bei Ritter verantwortlich für die Vermarktung in Österreich: „Wir waren 1983 die erste Auslandstochter und nun werden wir der erste Produktionsstandort außerhalb Deutschlands sein. Ich denke, das zeigt, welch besonderen Stellenwert Österreich seit vielen Jahren im Unternehmen Ritter genießt.“
Der vom Handelsmagazin Cash und proM2 kürzlich als bester Vertriebsmanager Österreichs ausgezeichnete Stöhr und sein Team übernehmen künftig auch die Vermarktung von Amicelli in Österreich.
Hoher Stellenwert
Im Bezug auf den hohen Stellenwert des Ritter-Starts in Breitenbrunn für das Unternehmen erläutert der Ortschef folgendermaßen: „Fast der gesamte Ritter-Vorstand aus Deutschland war beim Start in Breitenbrunn mit dabei. Und das in Corona-Zeiten, wo Reisen keine Leichtigkeit sind. Da erkennt man die Wertschätzung und dass Ritter der Standort wirklich wichtig ist.“
Über die Alfred Ritter GmbH & Co. KG
Das 1912 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz im schwäbischen Waldenbuch sowie Tochtergesellschaften in weiteren internationalen Märkten beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Umsatz von 480 Millionen Euro. Die bunten Schokoladenquadrate der Marke Ritter Sport werden in über 100 Ländern verkauft.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.