Die Sommerresidenz von Meister Adebar

Foto: Trakl
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RUST. Als sich der Storchenverein Rust Anfang März auf die Dächer der Freistadt begab, war klar, dass es nicht mehr lange dauern konnte: „Ich schätze, in spätestens drei Wochen werden die Störche hier sein“, wusste Obmann Josef Karassowitsch ob seiner langjährigen Erfahrung bereits zu Beginn des dritten Monats des Jahres, bevor er sich wieder an die Arbeit machte und Anweisungen an sein Team gab.

Horste renovieren

Karassowitsch und seine Mannen waren nämlich gerade damit beschäftigt, die Horste der Störche auf Vordermann zu bringen: Neben dem Befreien von Schmutz und einer ordentlichen Desinfizierung werden die „Sommerresidenzen“ der Tiere mit neuem Rebenholz – dem natürlichen Baumaterial der Störche – befestigt. Schließlich sollen die Störche ihre Horste in idealem Zustand vorfinden, wenn sie nach ihrer 10.000 Kilometer langen Reise von ihren Winterquartieren südlich der Sahara wiederkehren.

Vier Winterstörche in Rust

Dabei kann es schon auch einmal in der ersten Märzwoche zu einer Begegnung mit dem Zugvogel kommen, denn nicht alle Ruster Störche verlassen die Freistadt am See Ende August: „Wir haben vier Winterstörche, die seit zehn Jahren in Rust sind“, erklärt Karassowitsch. Diesen mache die Kälte in den Wintermonaten nichts aus. „Probleme gibt es nur dann, wenn Schnee liegt und die Winterstörche ihre Beute nur schwer finden können." Doch dann springe der Storchenverein Rust als Nahrungsmittellieferant ein: „Wir füttern die Tiere dann.“

Futterplätze überlebenswichtig

Zeitsprung: Anfang April sind die ersten Störche wieder zurück aus ihren Winterquartieren. „Vier Störche sind bereits wieder in Rust gelandet“, berichtet Karassowitsch, die restlichen würden schon bald folgen. Damit diese dann auch genügend Nahrung vorfinden, hat Karassowitsch gemeinsam mit seinem Team zwölf Hektar Futterplätze angepachtet. Diese seien für die Tiere überlebenswichtig, da die vorhandenen Nahrungsflächen seit den 1960er-Jahren immer kleiner wurden. „Im Rahmen des Storchenschutzprogrammes beweiden wir die angepachteten Wiesen mit Rinderherden. Diese halten das Gras kurz und verhindern das Vordringen des Schilfes in die Feuchtwiesen“, erklärt der Obmann.

Weniger Jungstörche im Vorjahr

Während Karassowitsch und sein Team im Jahr 2015 ganze 35 Jungstörche zählten, waren es letztes Jahr „weniger“. Wie viele Störche heuer den Weg nach Rust finden werden, könne Karassowitsch jetzt noch nicht sagen. „Das wissen wir erst Ende April.“ Zu Beginn der 60er-Jahre brüteten in Rust noch bis zu 40 Storchenpaare. Der Rückgang liegt vor allem am Verlust von Nahrungsflächen. Rund zwölf Hektar Wiesen hat der Storchenverein als Futterplätze für die Weißstörche angepachtet. Diese werden mit einer Rinderherde beweidet. „Die Rinder halten das Gras kurz und verhindern das Vordringen des Schilfes in die Feuchtwiesen“, erklärt Karassowitsch.

Bis zu sechs Kilo Futter pro Tag

Bis zu vier Kilo wiegt ein Storch – auf dem Speiseplan steht von Insekten über Regenwürmer und Schnecken bis hin zu Mäusen und Fischen so gut wie alles. Eine Storchenfamilie benötigt täglich jedoch vier bis sechs Kilo Futter pro Tag. Dazu brauchen die Tiere auch reichlich Kraft, wenn sie das Westufer des Neusiedler Sees Ende August wieder verlassen. Denn sie haben eine weite Reise vor sich bevor sie im Frühjahr 2018 wieder zurückzukehren. Der Storchenverein wird sie dann jedenfalls wieder mit Freude erwarten.

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