Edle Tropfen trotz Hitzewelle
Freud und Leid über Temperaturen liegen bei den burgenländischen Bauern eng nebeneinander.
GROßHÖFLEIN. Letzte Woche war's heiß wie lang nicht mehr. Das Thermometer kletterte bis auf 38 Grad. Für viele ist der ungetrübte Sonnenschein dieser Tage optimal, während andere damit weniger Freude haben. Ganz schwer haben es die Kukuruz- und Kürbisbauern, den burgenländischen Weinbauern hingegen spielen die heißen Temperaturen teilweise sogar in die Karten.
Pflanzen brauchen Licht
"Der Weinstock braucht ja Sonnenlicht für Photosynthese", erklärt Winzer Andi Kollwentz. "Vor allem beim Rotwein ist uns Sonneneinstrahlung sehr wichtig, da dünnen wir jetzt aus, damit sich die Trauben perfekt entwickeln können."
Konträr verhält es sich bei den weißen Sorten. "Weißweine sollen fruchtig und frisch sein, da ist die momentane Hitze nicht optimal", so der Winzer. "Hier schneiden wir keine Blätter weg, wir versuchen möglichst viel Schatten zu spenden."
Problemkind Trockenheit
Suboptimal ist weniger die Hitze, sondern die Trockenheit. "Regen wäre nicht schlecht", so Kollwentz. Aber auch gegen die derzeitige Dürre gibt es Wege und Mittel. "Wichtig bei Wassermangel ist gute Bodenbearbeitung, das nimmt den Pflanzen den Konkurrenzdruck ums Wasser." Und von dem ist aufgrund des feuchten Frühjahrs noch reichlich vorhanden. "Der Boden hat viel Wasser gespeichert, die Blüte ist schon vorbei, jetzt braucht man nicht mehr soviel Wasser", erklärt der Top-Winzer. Auch der eisige Winter war kein Problem. "Ein gut versorgter Rebstock hält einige Tage Temperaturen von minus 20 Grad locker aus, minus zehn Grad sind sogar gut, das tötet viele Krankheiten ab."
Auf ein gutes Achterl
Somit sollte den Burgenländern trotz der momentanen Hitzeperiode beim Weingenuss auch in den nächsten Jahren nichts im Wege stehen. Man darf sich auf edle Tropfen freuen.
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