Eurospar in Siegendorf
„Es ist genug für alle da!“

Christiane Holly und Rafael Supper geben Einblicke in die derzeitige Situation in Supermärkten | Foto: Eurospar Siegendorf
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  • Christiane Holly und Rafael Supper geben Einblicke in die derzeitige Situation in Supermärkten
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SIEGENDORF. Vor allem für den Handel waren die letzten Tage eine Herausforderung – die Bezirksblätter im Gespräch mit den Geschwistern Christiane Holly und Rafael Supper, die gemeinsam den Eurospar in Siegendorf führen.

Wie stressig sind diese Tage für eure Mitarbeiter?
„Für die Mitarbeiter waren die letzten Tage sehr intensiv – diese Zeit hat allerdings auch ihren enormen Zusammenhalt geprägt. Sie haben sich aus Ihrer Motivation heraus sogar T-Shirts drucken lassen. Alle Mitarbeiter haben sich freiwillig bereit erklärt mit anzupacken und auch über ihre üblichen Arbeitszeiten hinaus zu arbeiten. Dafür gebührt all unseren Mitarbeitern ein großer Dank!“

Mitarbeiter ziehen mit: Stefanie und ihr Team haben sich sogar eigene T-Shirts gedruckt. | Foto: Eurospar Siegendorf
  • Mitarbeiter ziehen mit: Stefanie und ihr Team haben sich sogar eigene T-Shirts gedruckt.
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Wie wirkt sich die Situation auf die Arbeitszeiten aus?
„Üblicherweise erfolgt das Befüllen der Regale ganz normal während der Öffnungszeiten. Während des ,Ansturmes' in den ersten Tagen war dies aber kaum möglich, weshalb hier auch zu, für uns sehr unüblichen Zeiten, ab 4 Uhr Früh gearbeitet wurde.“

Sind die Mitarbeiter extremen Belastungen ausgesetzt?
„Die Belastungen sind natürlich viel stärker als üblich, sowohl im physischen, aber auch im psychischen Bereich. Ein immenses Kundenaufkommen mit überdurchschnittlich großen Einkäufen, tägliche zusätzliche Anlieferungen, die aufgeräumt werden müssen, die Nervosität der Kunden und dadurch teilweise ungehaltenes Verhalten bis hin zu Beschimpfungen, weil etwas nicht erhältlich ist, stellen nur einen Auszug dar.
Auf persönlicher und privater Ebene ist festzuhalten, dass die Mitarbeiter die gleichen Sorgen und Ängste wie alle anderen Bürger auch haben! Der Ausfall von Kollegen aufgrund von Kinderbetreuungspflichten erfordert die Kompensation der Arbeitsleistung von anderen. Eine Belastung ist insbesondere auch die tägliche notwendige Organisation einer Betreuung der Kinder. Die Mitarbeiter, die aus unserem Nachbarland Ungarn kommen, sind aktuell mit extrem langen Anfahrtszeiten durch Staus an den Grenzen konfrontiert.“

Sucht ihr nach neuem Personal?
„Aktuell suchen wir für die Abteilungen Obst & Gemüse sowie Feinkost Teilzeitkräfte, wobei diese Stellen nicht aufgrund der derzeitigen Situation besetzt werden.“

Wie schützen sich die Mitarbeiter?
Für unserer Mitarbeiter werden Desinfektionsmittel in berührungslos funktionierenden Spendern zur Verfügung gestellt. Auch werden laufend Desinfektionsmittel, insbesondere für die Reinigung der Bedienungstheken und Kasseneinrichtungen, verwendet. Darüber hinaus stehen Handschuhe als auch Schutzmasken zur Verfügung. Selbstverständlich ist auch von jedem selbstständig darauf zu achten, dass die allgemein geltenden Hygienemaßnahmen, wie mehrmaliges Händewaschen und Abstandhalten, eingehalten werden.“

Wie kann der direkte Kontakt im Kassenbereich verhindert werden?
„Wir haben in den Bedien- und Kassenbereichen am Boden mit Klebebändern Markierungen angebracht um den Kunden eine Orientierung zu geben. Hier muss sicher noch Bewusstsein geschaffen werden, da sich viele Personen noch nicht an diese Vorkehrungen halten. Zudem werden in Kürze alle Kassen mit einem Hauchschutz aus Plexiglas ausgestattet, um die Kassierer noch besser zu schützen und etwas abzuschirmen. Auch wenn es mitunter ein sehr emotionales Thema ist, ersuchen wir darum, möglichst bargeldlos zu bezahlen. Denn auch das ist eine sehr sinnvolle Maßnahme, um Kontakte zu reduzieren.“

Wie ist das Kundenaufkommen derzeit?
„Die intensivste Phase zwischen 11. und 16. März hat sehr viel Substanz gekostet. Nach Bekanntwerden der Häufung von Krankheitsfällen und aufgrund der Verkündung der Maßnahmen durch die Bundesregierung, haben natürlich viele Menschen überproportional viel eingekauft.
Das Kundenaufkommen hat sich nach dem ersten Extrem-Wochenende wieder normalisiert. Es hat für uns derzeit den Anschein, dass unsere Kunden ihre Einkäufe koordiniert und gesammelt abwickeln und in Richtung Einkauf für die gesamte Woche denken. Im Sinne der Reduktion der sozialen Kontakte ist dies mit Sicherheit auch eine wirkungsvolle Maßnahme.“

Wie sieht es bei der Verfügbarkeit der Lebensmittel aus?
„Es ist genug für alle da! Bei weit mehr als 10.000 verschiedenen Artikeln im Markt werden bestimmt alle fündig und können ihren Bedarf decken. Derzeit sind Waren in sämtlichen Warengruppen verfügbar. In einzelnen Bereichen gibt es allerdings ein eingeschränktes Angebot. Das bedeutet aber nur, dass nicht alle Ausführungen und Sorten erhältlich sind. Von unserer Seite ist daher nicht von Nicht-Verfügbarkeit zu sprechen. Dies betrifft – zur allgemeinen Beruhigung – auch Toilettenpapier. Wir erhalten täglich umfangreiche Warenanlieferungen. Also ist auch für die nächste Zeit nicht von einer Verknappung von Lebensmitteln auszugehen.“

Wie sollte man dieser Tage „vernünftig Einkaufen“?
„Grundsätzlich empfiehlt es sich aktuell weitere Anfahrten zu vermeiden und das regionale Nahversorgungsnetz zu nutzen. Überlegte Wocheneinkäufe sind ebenfalls sicherlich sinnvoll. Die Vermeidung von Hamsterkäufen, die zwischenzeitig gegen Null gegangen sind, ist besonders wichtig, um vielen Menschen den Einkauf der benötigten Lebensmittel zu ermöglichen und die Gesamtversorgung sicherzustellen. Wir sehen uns als regionaler Nahversorger für die Region. Unser Sortiment umfasst beispielsweise Brot, Gebäck, Fleisch- und Wurstwaren oder auch Weine von regionalen Anbietern. Gerade in dieser Situation mit vielen Einschränkungen haben kleinere Betriebe so die Möglichkeit, ihre Waren weiterhin in Mengen anbieten zu können.“

Derzeit wird viel über die Öffnungszeiten im Lebensmittelhandel diskutiert?
„Eine Reduzierung der Öffnungszeiten schafft natürlich Entlastung für die Mitarbeiter. Die Verordnung der Bundesregierung, dass nur noch bis 19 Uhr geöffnet werden darf, trägt hierzu hilfreich bei. Dennoch möchten wir natürlich allen Bürgern, die derzeit nicht den ganzen Tag zu Hause sind ebenfalls ermöglichen, ihre Einkäufe zu erledigen und beabsichtigten unsererseits derzeit keine weiteren Einschränkungen vorzunehmen.“

Wie seht Ihr die derzeitige Situation im Allgemeinen?
Wir müssen in dieser Zeit allen Mitarbeitern in allen Berufsgruppen, die ihrer Arbeit nicht von zu Hause aus erledigen können, für Ihren Einsatz danken. Es ist wichtig, diese systemerhaltenden Stellen entsprechend zu würdigen. Allerdings darf man nicht auf alle anderen Menschen vergessen, die möglicherweise nach dieser Krise wiederum die Unterstützung der Gemeinschaft benötigten.
An unsere Kunden richten wir die Bitte, dass Waren nur in Haushaltsmengen eingekauft werden und auch so immer auch auf die Gemeinschaft geachtet wird. Halten Sie Abstand, haben Sie Verständnis dafür, wenn gewisse Dinge gerade etwas länger dauern oder manche Dinge nicht verfügbar sind und gehen Sie mit unseren Mitarbeitern respektvoll um.“

Über den Spar in Siegendorf
Der Eurospar in Siegendorf ist ein von den Geschwistern Christiane Holly und Rafael Supper privat geführter Markt. Sie stammen von einer Kaufmannsfamilie aus dem Blaufränkischland ab, die Standorte in Deutschkreutz und Horitschon betreibt. Im Zuge des Interviews wiesen die Beiden drauf hin, dass es sich dabei um Eindrücke und Erfahrungen am Standort in Siegendorf handelt.

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