Bezirk Eisenstadt
Gastronomie fordert Öffnungsperspektiven
Seit dem 2. November ist die Gastronomie geschlossen. Immer mehr Stimmen, auch im Bezirk Eisenstadt fordern eine Öffnung, nun regen sich Hoffnungen auf eine baldige Öffnung.
Am Freitagvormittag lud Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu einem Gastrogipfel ein, neben Branchenvertretern nahmen auch einige Gastronomen und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) teil. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber dem Eintrittstesten haben die Branchenvertreter des Treffens einige Ideen eingebracht, wie ein sicheres Aufsperren mit Testen vonstattengehen könnte. Wann eine konkrete Öffnung der Gastronomie und Hotellerie möglich ist, hängt insbesondere von der Entwicklung des Infektionsgeschehens ab. Wie es weitergeht gibt die Bundesregierung am 01. März 2021 bekannt. Laut Medienberichten könnte die Gastronomie Mitte März unter Umständen wieder öffnen.
Forderungen wurden immer lauter
„Die Sicherheitskonzepte liegen am Tisch, jetzt brauchen wir endlich eine Entscheidung zu Öffnungsdatum und Rahmenbedingungen! Mehr als ein halbes Jahr Lockdown seit Beginn der Corona-Krise sind genug“, kommentierte Helmut Tury, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft am Mittwoch.
Reglung wird benötigt
Susanne Pilz vom Wirtshaus "Im Hofgassl" in Rust gesteht: „Corona gibt es, dagegen kann man nichts machen, dennoch wünsche ich mir, dass eine Reglung gefunden wird. Die Gäste müssten sich vor einem Lokalbesuch testen lassen, so wie bei einem Friseurbesuch auch." Die Gastwirtin freut sich wieder auf den Moment, wenn sie ihre Gäste wieder empfangen darf: „So langsam wird es einem langweilig".
Abholservice ist zu wenig
Einige Gastronomiebetriebe bieten während des Lockdowns Liefer- und bzw. oder Abholservices an. Im Restaurant "Am Hofgasserl" hat man sich dazu entschlossen testweise an zwei Wochenenden ein "Menu to go" anzubieten. „Das Angebot wurde gut von unseren Kunden angenommen. Aber ein Essen bei uns im Lokal ist dennoch ein anderes Erlebnis", berichtet die Lokalbesitzerin. Auch Tamara Blümel vom Restaurant „Schneiderei“ aus Leithaprodersdorf bietet ein Abholservice an. Jedoch ist dies für sie nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: „Es ist wirklich nicht leicht. Profitabel ist der Abholservice nicht, aber man bleibt zumindest präsent“, erklärt Blümel und hofft darauf, dass sie ihr Lokal bald öffnen darf.
Haus halb offen
Die Gastronomin ist in einer besonderen Situation. Während sie ihre schmackhaften Speisen nur zum Abholen verpacken darf, darf ihr Mann nebenan wieder als Frisör arbeiten: „Das Restaurant und der Friseurbetrieb befinden sich in ein und demselben Gebäude. Für uns ist es wirklich komisch, dass die eine Eingangstür nun endlich wieder offen ist und die andere Tür nur für das Abholen aufgesperrt werden darf. Ich hoffe daher, dass wir unsere Gäste auch bald wieder persönlich begrüßen und kulinarisch verwöhnen dürfen – nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern weil wir Gastfreundschaft wieder leben wollen“, betont Blümel.
Perspektive ist wichtig
Die Obfrau der Fachgruppe Martina Wende erklärt wie wichtig eine baldige Öffnung für die Gastronomie ist: „Wir kämpfen in der Branche mit einer zunehmenden Perspektivlosigkeit, mit der in vielen Fällen auch existenzielle Ängste für Betriebe und Mitarbeiter einhergehen. Wir arbeiten intensiv an einem für unsere Gäste sicherem und für unsere Mitgliedsbetriebe gesichertem Öffnen der Branche. Es ist ja nicht so, dass wir unsere Türen aufsperren und so wie bei den Friseuren überrannt werden. Es ist natürlich noch eine gewisse Unsicherheit bei den Gästen vorhanden und dafür brauchen wir eine Vorlaufzeit.“
Planbarkeit wird benötigt
Der Obmann der burgenländischen Gastronomen Betriebe Matthias Mirth ergänzt: „Unsere Betriebe, von denen sich viele bereits in einer finanziellen und auch psychisch extrem angespannten Lage befinden, brauchen dringend Planbarkeit. Es kann keine Lösung sein, die heimische Gastronomie bis zur Durchimpfung und bis zur erfolgreichen Bekämpfung aller auftretenden Virusmutationen geschlossen zu halten. Unsere Mitglieder haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass Sicherheits- und Hygienevorschriften laufend auf aktuellem Stand gehalten und penibel eingehalten werden.“
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