Intendant Peter Edelmann: „Ich will Mörbisch wieder groß machen"
Der neue künstlerische Direktor der Seefestspiele Mörbisch steht vor seiner ersten Premiere auf der Seebühne
MÖRBISCH (ft). Sichtlich gut gelaunt trifft Peter Edelmann mit etwas Verspätung am vereinbarten Treffpunkt ein. "Ich bitte um Entschuldigung, mein Termin hat etwas länger gedauert", erklärt der neue künstlerische Direktor der Seefestspiele Mörbisch. Dabei darf man dem 56-Jährigen ruhig Glauben schenken, stehen ihm doch im Jahr Eins nach Dagmar Schellenberger und knapp zwei Monate vor seiner ersten Premiere auf der Seebühne stressige Wochen und wohl noch einige, länger andauernde Termine bevor.
"Alles läuft nach Plan"
Doch zurück zur Gegenwart. Gut neun Wochen vor der Premiere der Operette "Gräfin Mariza" am 12. Juli ist schwer zu glauben, dass diese auch tatsächlich stattfinden wird, präsentieren sich die Katakomben des Festspielgeländes sowie die Seebühne doch in einem Zustand, der eher einen Abbau als einen Aufbau vermuten lässt. Doch der Eindruck täuscht natürlich: "Es läuft alles nach Plan, die Vorbereitungen schreiten gut voran", versichert Edelmann zufrieden, als er durch die Katakomben auf die brütend heiße Seebühne lotst.
Die weltweit größte Geige
Dort erhebt sich dann ein gigantisches Metallgerüst, dass bereits vage erkennen lässt, was es einmal tragen wird: die größte Geige der Welt, so zumindest die Behauptung von Bühnenbildner Manfred Waba. Dass es aber weltweit keine größere Version als die im Endausbau 45 Meter lange sowie 12 Meter hohe Geige gibt, werden wohl wenige bezweifeln. Zweifel, dass die Bühne nicht rechtzeitig fertig werden wird, sind auch Edelmann nicht zu entnehmen: "Bis zum Beginn der Proben am 4. Juni wird der Großteil der Bühne fertig sein." Auch die dann nur mehr rund fünf verbleibenden Wochen bis zur Premiere scheinen in Edelmann keine Stresshormone hervorzurufen. "Es wird dann fünf Wochen intensiv geprobt. Dieser Zeitraum ist in dieser Branche auch üblich, schließlich kommen dann alle schon bestens vorbereitet zu den Proben."
"Vorverkauf läuft gut"
Generell gibt sich Edelmann zuversichtlich, dass sein erstes Jahr in Mörbisch ein sehr schönes werden wird. "Der Vorverkauf läuft gut, einige Vorstellungen sind soweit ich weiß schon ausverkauft. Natürlich gibt es aber auch noch Luft", erklärt Edelmann, der sich immerhin schon über die restlos ausverkauften Kinderoperetten-Vorstellungen freuen darf. "Es wird einfach super, die Bühne wird fantastisch aussehen und die Leute werden staunen. Ich kann es kaum erwarten und ich freue mich, wenn es dann endlich los geht."
"Auch Serafin brauchte Zeit"
Dass das Unterfangen, Mörbisch hinsichtlich seiner Besucherzahlen wieder zu altem Glanz zu führen, kein einfaches werden wird, ist dem selbst Geige spielenden Opernsänger durchaus bewusst. "Möglicherweise werden einige Leute den Seefestspielen nach der Pichowetz-Geschichte ein wenig skeptisch gegenüber stehen, aber auch wenn es etwas länger dauern sollte, ich will Mörbisch wieder groß machen. Serafin hat schließlich auch zehn Jahre gebraucht, um das Schiff dorthin zu steuern."
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