Die Lederhexe aus St. Margarethen
Schuhe, Peitschen und Lederkunst
Sonja Blazs hat sich ihren Traum erfüllt und ist seit Juni 2018 stolze Besitzerin ihrer eigenen Werkstätte in St. Margarethen.
ST. MARGARETHEN. Sonja kümmert sich um Schuhreparatur und Lederhandwerk, ihr Unternehmen trägt den Namen „Lederhexe“ – zwar kann sie nicht zaubern, aber es gelingt ihr immer wieder Unmögliches möglich zu machen. Das Angebot ist dabei sehr vielfältig, Qualität wird groß geschrieben.
Wie alles begann
Bereits mit 15 Jahren absolvierte Sonja die Lehre zur Schuhmacherin, ihr Traum war es Schuhdesignerin zu werden. Nach Abschluss ihrer Lehre zog es sie immer wieder in neue Berufe, die tatsächliche Verwirklichung ihres Traums fand jedoch erst letztes Jahr statt. Schuhe waren ihr seit jeher wichtig, ihr Motto lautet: „Wie man sich bettet, so liegt man.“ Kurz gesagt - das richtige Schuhwerk ist für sie ein Muss.
Nicht nur Schuhe
Die Werkstätte kümmerte sich jedoch nicht von Anfang an um die Reparatur des strapazierten Schuhwerks, begonnen wurde mit Peitschen. Ein Kinobesuch zeigte große Folgen für den Start der „Lederhexe“, denn nachdem Sonja mit Freundinnen „ Fifty Shades of Grey“ schaute, wurde sie einen Tag später gefragt, ob sie eine Peitsche anfertigen könne. Gesagt – getan. So rutschte das Unternehmen schon von Beginn an in die Sado-Maso Richtung, später folgten kunstvolle Armbänder und Gürtel. Erst zu guter Letzt begann sie damit, ihren ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen, nämlich jenen, Schuhe zu reparieren.
„A Haufn Schuach is no zum Nogln“
Sonja hat Spaß an ihrer Arbeit, in der näheren Umgebung wird viel über sie getuschelt, besonders, wenn sie sich mit folgenden Worten verabschiedet :“Ka Zeit, i muas ham schustern.“ Wenn Leute über ihren zweiten Sado-Maso-Arbeitszweig nicht Bescheid wissen, erscheint diese Wortwahl zur Verabschiedung vielleicht etwas seltsam, Sonja macht sich jedoch ihren Spaß daraus. In St. Margarethen kennt sie jeder, auch bei den Seefestspielen erfährt sie als Schusterin große Bewunderung und Dankbarkeit. Oft werden auch Nachtschichten eingelegt, ihre Arbeit ist ihr sehr wichtig. Qualität spielt bei ihr ebenfalls eine große Rolle, so produziert sie ihre Ledergürtel aus 100% Vollrindleder. Manchmal kann die Arbeit ganz schön anstrengend werden, doch Sonja hat so eine Freude daran, dass sie auch einen Muskelkater in Kauf nimmt.
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