„Es drohen Kürzungen im Agrarbereich“
Landwirtschaftskammer-Präsident Niki Berlakovich über die größten Herausforderungen für heimische Bauern.
EISENSTADT (uch). Es war die erste Vollversammlung der burgenländischen Landwirtschaftskammer (LWK) unter Leitung des neuen Präsidenten Niki Berlakovich.
Als eine der größten Herausforderungen bezeichnete er die Reform der gemeinsamen EU-Agrarpolitik.
Ein Bauer, der nicht von den Produktpreisen leben kann, braucht diese Direktzahlungen.
„Es drohen Kürzungen im Agrarbereich – in Österreich etwa um 110 Millionen Euro“, so Berlakovich. „Ein Bauer, der nicht von den Produktpreisen leben kann, braucht diese Direktzahlungen – außer es gibt Betriebe mit 10.000 Hektar wie etwa in Ostdeutschland, die versuchen, mit der Masse zu arbeiten. Aber das war nie unsere Philosophie“, betonte der LWK-Präsident.
Mehr regionale Lebensmittel
Um die heimische Landwirtschaft zu stärken, fordert Berlakovich den verstärkten Einsatz von regionalen Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen, wie etwa in Spitälern, Altersheimen oder Schulen. Dieses Anliegen wurde in den vergangenen Wochen bei Gesprächen mit Landespolitikern vorgebracht. „Nach dem Bundesvergabegesetz ist es nun möglich, bei Ausschreibungen das Bestbieterprinzip anzuwenden“, erinnerte Berlakovich.
Als weitere Arbeitsschwerpunkte nannte der LWK-Präsident den Bürokratieabbau, den weiteren Ausbau des Serviceangebotes für die Mitglieder sowie die Erschließung innovativer Produktionsfelder.
Es kann auch die Landwirtschaft sein, die pflegebedürftige Personen auf Bauernhöfe betreut.
„Die Land- und Forstwirtschaft ist einer der innovativsten Sektoren“, so Berlakovich und nennt als Beispiele den Einsatz von praxistauglichen Drohnen, kamera- und GPS-gesteuerten Systemen oder Maschinen, die selbständig durch die Maisreihen fahren.
Im sozialen Bereich sind es etwa auch sogenannte „Green Care“-Projekte, die für den LWK-Präsidenten unter Innovation fallen.
Berlakovich: „Pflegebedürftige Personen haben das Recht, einen ordentlichen Lebensabend zu verbringen. Und da kann es auch die Landwirtschaft sein, die diese Menschen auf den Bauernhöfen betreut.“
• Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann
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