Kommentar
Was im Wahlkampf verschwiegen wurde
Wir erlebten einen intensiven Wahlkampf mit TV-Duellen in allen möglichen Konstellationen. Jetzt könnte man annehmen, dass in den Diskussionsrunden alle wichtigen Themen abgehandelt wurden. Leider war das nicht der Fall. So vernahm man von den Spitzenkandidaten wenig bis gar nichts zum Fachkräftemangel. Und auch über die Zukunft unseres Bildungssystems erfuhren wir nicht allzuviel.
Wenn nun Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth darauf hinweist, dass viele Schüler einfache Aufgaben wie Additionen von Dezimalzahlen nicht lösen können, dann müssten bei den verantwortlichen Politikern eigentlich die Alarmglocken läuten.
Jedenfalls warten wir darauf, dass sie uns unter anderem folgende Fragen beantworten:
- Wie kann man das Schulsystem so weit verbessern, dass alle Jugendlichen nach Ende ihrer Schulpflicht zumindest über die wichtigsten Basiskompetenzen verfügen?
- Wie kann die Berufsorientierung an den Schulen weiterentwickelt werden, damit die Schüler einen für sie nachvollziehbaren Überblick über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten bekommen?
- Oder – mit welchen Maßnahmen soll das Image der Lehre gestärkt werden?
Im Wahlkampf hörten wir dazu keine zufriedenstellenden Antworten. Über die Gründe dieser Ignoranz kann man nur mutmaßen. Entweder den Parteien fehlt in diesen Bereichen ein Programm oder sie vermeiden diese Themen, weil damit keine Wählerstimmen zu gewinnen sind.
Hoffen wir auf die Zeit nach dem 29. September …
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