Frau Artner ist 85 Jahre alt!
Maria Artner, ihr Beruf war es zu unterstützen. Jetzt, in der Pension ist sie es, die unterstützt wird.
Zu Ostern gab es Süßigkeiten
Am 9. August wurde sie 85 Jahre alt, Maria Artner, in der Ortschaft liebevoll Teta Mare genannt. Teta Mare erscheint zierlich, sprichwörtlich "omahaft", und wie bei vielen Großmüttern, gibt es viel worüber sie erzählen kann, wenn man ihr ein Ohr schenkt. Geboren im Jahr 1932, wuchs sie als Tochter eines Maurers und einer Hausfrau auf, damals noch mit ihrem Mädchennamen Palkowich. Lebhaft erinnert sie sich an die Kindheitszeiten, wenn ihr Vater Tag für Tag mit dem Rad von Trausdorf nach Rust in die Arbeit fahren musste, um sein hart verdientes täglich Brot zu verdienen. Freudig erzählt sie, wie sie zu Ostern auf ihn wartete, in der Hoffnung, dass er mit einer Handvoll Zuckerl Heim kommt.
Mit 15 fängt das Leben an
Bis zu ihrem 10. Lebensjahr lebte sie mit ihrer Familie bei der Tante, "in Zins" wie Teta Mare erklärt. Im Jahr 42' konnte man es sich leisten ein Haus auf der Hauptstraße in Trausdorf zu kaufen und dieses zu renovieren. Im selben Haus lebt sie heute noch, viel Zeit ist seit dem vergangen. Mit 15 begann sie zu arbeiten, als Hausmädchen der Familie Kornfeind. Sie putzte, wusch, räumte auf und half viel bei der Kindererziehung. Das Verhältnis zwischen ihr und der Familie wuchs mit den Jahren, so wie sich eine Pflanze über die Jahrzehnte zu einem Baum mit kräftigem Stamm entwickelt. Heute ist sie Teil der Familie, und die Familie Teil von ihr.
Die Zeit als Messedienerin
Im Jahr 1989, im Alter von 57 Jahren, beendete sie ihre Dienste im Hause Kornfeind und ging offiziell in Pension. Doch wie es sich für eine Frau vom alten Schlag gehört, hatte sie noch nicht genug. Sie begann ihre Dienste als Messedienerin in der Ortskirche von Trausdorf. Sie half bei den Vorkehrungen für die bevorstehenden Messen, legte die Kutten des Pfarrers bereit, und läutete nicht zuletzt die Glocken des Kirchturms. 20 Jahre lang, und kein einziges Mal hatte sie darauf vergessen, verrät sie. Eine selbstverständliche Voraussetzung für Teta Mare, schließlich gehen mit jeder Arbeit auch Pflichten einher.
Es ist genug gedient worden
Nach 20 Jahren wurde genug getan, um zur Ruhe zu kommen. Es wurde genug gearbeitet, Pflichten zu genüge erfüllt, und ein Leben mit Sinn gelebt. Und manchmal kommt es vor, dass das Leben auch zurück gibt. Jetzt, wo sie zur Ruhe kam, pflegt die Familie Kornfeind nach wie vor den Kontakt, kümmert sich um die Dame, die sich so lange um sie kümmerte. Zu ihrem 85. Geburtstag, sind sie alle gemeinsam Essen gegangen, um sie und ihren Geburtstag zu feiern. Hinter jedem Leben steckt eben eine Geschichte, und manchmal sind es sogar auch noch richtig schöne. Mehr über unsere Jubilare finden sie im Internet auf meinbezirk.at/bgld/jubilare
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