Humor als Medizin: Clowndoctors werden im Krankenhaus Eisenstadt fix integriert
EISENSTADT (ft). Humor als Medizin. Unter diesem Motto wird im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt ein neues Projekt in Kooperation mit den so genannten Rote Nasen Clowndoctors umgesetzt: Diese besuchen kleine Patienten in Eisenstadt zwar schon seit 18 Jahren, ab sofort ist dessen Begleitung im Behandlungsalltag jedoch als fixer Bestandteil festgelegt. Dies teilte das Land Burgenland in einer Presseaussendung mit.
Unterstützung für Patienten
Das Prinzip des neuen Projekts "Kooperation im Behandlungsalltag" (KIB) ist einfach: Neben den ohnehin schon praktizierten Besuchen von jungen Patienten, stehen die Clowndoctors nun auch bei medizinischen Untersuchungen den Ärzten sowie dem Pflegepersonal im Krankenhaus unterstützend zur Seite.
"Einzigartige Arbeit"
Gesundheitslandesrat Norbert Darabos hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen: „Schwierige Situationen sind mit einem Lächeln leichter zu bewältigen. Dank der Rote Nasen Clowndoctors sind Lachen und Fröhlichkeit zu einem festen und wichtigen Bestandteil des Gesundheitssystems geworden. Ihre Arbeit ist einzigartig und verdient deshalb, unterstützt zu werden.“
Schon 900 Mal besucht
Seit mehr als 20 Jahren sind Rote Nasen Clowndoctors bereits in österreichischen Gesundheitseinrichtungen im Einsatz, seit 18 Jahren in Eisenstadt. Als Begleiter bei Visiten am Krankenbett oder bei Behandlungen sind sie Bindeglied zwischen Arzt und Patient: Jeden Montag besuchen die Clowndoctors die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde in Eisenstadt, seit 1998 über 900 Mal.
Angst und Schmerz vertreiben
Und das funktioniert, wie Primarius Dr. Peter Wagentristl, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, weiß: „Es gibt zwei Halunken – Angst und Schmerz, die bei Kindern Furcht auslösen. Die Clowndoctors schaffen mit ihren Besuchen eine angenehme und lockere Atmosphäre, die diese negativen Emotionen weitgehend ausschaltet.“
Die äußerst positiven Erfahrungen hätten auch schon zur Überlegung geführt, den Einsatz der Clowndoctors, die selbst keine Ärzte sind, auf andere Einsatzgebiete zu auszudehnen.
Lieder und Zaubertricks
Und so funktioniert der Besuch eines Clowndoctors: Am Anfang steht stets das Kennenlernen, bei dem ein Vertrauen mit dem Kind aufgebaut und der Fokus weg vom Eingriff und von der Angst gelenkt wird. „Die Clowndoctors wollen die Kinder mit Lachen, Liedern und Zaubertricks verzaubern“, erklärt Martin Beck, Leiter des Rote Nasen KIB-Projekts.
Die Untersuchung werde so möglichst stressfrei gestaltet, die Anspannung genommen, und auch für die Ärzte sei die Untersuchung dadurch viel einfacher. Wesentlich sei dabei die Kommunikation mit dem Arzt, der über die bevorstehende Maßnahme informiert, was ein individuelles Eingehen auf das Kind ermögliche.
Darabos: "Ich bin überzeugt davon, dass die Clowndoctors mit ihrer Arbeit noch vielen Menschen Lebensfreude, Mut und Hoffnung schenken werden!"
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