Kampf gegen den sexuellen Missbrauch an Kindern in Steinbrunn-Zillingtal
Lions Club Eisenstadt unterstützt das Gewaltpräventivprogramm „Mein Körper gehört mir“
Sexuelle Übergriffe auf Kinder sind keine skurrile Ausnahmeerscheinung, kein Promillebereich in der Statistik. Sie sind nach Aussagen von Familientherapeuten "gesellschaftliche Normalität". Man glaubt es nicht, weil man nichts davon weiß, wenn man nicht direkt betroffen ist. Wer selbst in der Kindheit Opfer von Gewalt oder Missbrauch wurde, neigt mit höherer Wahrscheinlichkeit dazu, später selbst zum Täter zu werden. Die Verhinderung von Missbrauch setzt diesem Teufelskreis ein Ende. Sie ist somit eine nachhaltige Maßnahme zur Gesundung der Gesellschaft.
Jedes vierte Mädchen, jeder achte Bub ist von sexuellem Missbrauch betroffen. 90 % der Täter finden sich im familiären Umfeld, nur 10 % sind Fremdtäter. Durchschnittlich muss ein betroffenes Kind neun Mal um Hilfe bitten, bevor es Hilfe bekommt.
Da gilt es rechtzeitig vorzusorgen, den Kindern bereits im Volksschulalter Strategien zu vermitteln, die ihnen Sicherheit geben. Der Lions Club Eisenstadt hat sich daher bereits seit dem Jahre 2011 dem Kampf gegen den sexuellen Missbrauch an Kindern verschrieben und mit dem theaterpädagogischen Präventionsprogramm "Mein Körper gehört mir" bis dato 27 Schulen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung und damit viele Kinder, Eltern und Lehrer erreicht.
Dank der Sponsoren (Gemeinde Steinbrunn, Land Burgenland, Raiffeisenbank Burgenland) konnte der Lions Club Eisenstadt in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Zentrum für Kriminalprävention am 9.1.2018 in der Volksschule Steinbrunn eine weitere Veranstaltung gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern durchführen. Frau Direktor Radatz-Grauszer begrüßte die Teilnehmer und dankte für das Engagement und die Unterstützung des Lions Clubs Eisenstadt. Der Vertreter des Lions Club Eisenstadt, Mag. Gerhard Jeidler, stellte im Anschluss kurz die Aufgaben und Ziele der Lions vor.
In Steinbrunn folgten 28 TeilnehmerInnen aufmerksam den Darbietungen der beiden Schauspieler Marie Wohlmuth und Mag. Alexander Lainer. Nach der Vorstellung erläuterte die Psychotherapeutin Mag. Daniela Plohovits-Kittelmann die Hintergründe und die richtige Vorgangsweise bei derartigen Vorfällen und stellte sich den Fragen der Eltern und Lehrer.
Zum Ausklang lud der Lions Club Eisenstadt die Teilnehmer zu einem Erfahrungsaustausch mit Imbiss und Getränken ein.
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