KOMMENTAR: Stolz auf die Sozialpartnerschaft
Eines gleich vorweg: Würde es die Sozialpartnerschaft nicht geben, man müsste sie erfinden.
Das gewichtigste Argument für die Beibehaltung dieses Systems ist die Sicherung des sozialen Friedens, den wir in Österreich seit 1945 „genießen“ dürfen. Ein Blick auf viele andere Länder zeigt: Das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Dabei muss man nicht nur an die „Streik-Weltmeister“ Frankreich oder Italien denken. Auch die Wirtschaftsgroßmacht Deutschland erlebte in jüngster Vergangenheit immer wieder öffentlich ausgetragene Arbeitskämpfe und Arbeitsniederlegungen – wie etwa bei Fluggesellschaften.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der für die Sozialpartnerschaft spricht, sind die enormen Serviceleistungen, die allen Kammermitgliedern angeboten werden. An wen sollen sich Arbeitnehmer sonst wenden, wenn es um Arbeitsrechte oder unbezahlte Überstunden geht? Oder wie sollen sich Kleinstunternehmer sonst informieren, wenn sie steuerliche Pflichten ordnungsgemäß erfüllen oder die unzähligen bürokratischen Hürden bewältigen wollen?
Man muss dem Wirtschaftskammer-Präsidenten zustimmen, wenn er meint: „Rütteln wir nicht an einem gut funktionierendem System, sondern seien wir stolz darauf, dass es das gibt.“
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