NaturRundSchau
Garteln ohne Gift: 10 Tipps für Hobbygärtner

Kostenlose App für Bienenfreunde: „BeeBuddy Garden“ bietet viele Infos zum bienentauglichen Garten.  | Foto: Ulrike Plank
3Bilder
  • Kostenlose App für Bienenfreunde: „BeeBuddy Garden“ bietet viele Infos zum bienentauglichen Garten.
  • Foto: Ulrike Plank
  • hochgeladen von Ulrike Plank

Für die Umwelt und für sich selbst: Was jeder im eigenen Garten tun kann, um sein Fleckchen Erde in eine grüne Naturoase zu verwandeln. 

OÖ. Wenn das Unkraut von allen Pflanzen am besten wächst, die frisch eingesetzten Salatpflänzchen über Nacht verschwunden sind und der Kirschbaum voller Läuse ist: Dann bringt das sowohl Gartenneulinge als auch erfahrene Hobbygärtnerinnen auf die Palme. In der Hoffnung auf schnelle Hilfe greift man dann zu chemischen Pflanzenschutzmitteln. Doch viele Pestizide haben unerwünschte Nebenwirkungen: Sie machen keinen Unterschied zwischen Schädlingen und Nützlingen, stören das natürliche Gleichgewicht im Garten und können sich in großen Mengen negativ auf das Grundwasser und die Gesundheit auswirken.

Tipps für Hobbygärtner:innen

Die Broschüre "Garteln ohne Gift" bietet viele nützliche Tipps für einen gesunden Garten, der ohne Pestizide auskommt. 

  1. Schneckenkorn ist nicht gleich Schneckenkorn: Der in manchen Sorten enthaltene Wirkstoff Methaldehyd ist für Vögel, Igel, Katzen und Hunde gefährlich. Wenn überhaupt sollte nur Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat eingesetzt werden. 
    *
  2. Torf ist in vielen Blumen- und Gartenerden enthalten. Er besteht aus abgestorbenen Torfmoospflanzen, die in den Mooren langsam gewachsen sind. Bei der Gewinnung des Torfs werden die einzigartigen Moorlandschaften zerstört und mit ihnen verschwinden gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Deshalb auf 100 Prozent torffreie Erde achten! 
    *
  3. In einem Garten gibt es unzählige kleine Helfer: Marienkäfer fressen Blattläuse. Vögel und Igel kümmern sich um Nacktschnecken. Duldet man eine gewisse Anzahl an Schädlingen, werden sich in kurzer Zeit auch viele Nützlinge im Garten ansiedeln, weil diese ausreichend Nahrung in Form der Schädlinge vorfinden.
    *
  4. Kraft statt Chemie: Im Kampf gegen Unkraut idealerweise Muskelkraft einsetzen und die unerwünschten Pflanzen mechanisch durch Jäten oder Fugenkratzen oder thermisch beispielsweise mit Hilfe von heißem Wasser, Dampf oder Heißluft entfernen.
    *
  5. Gartenpflanzen stärken: Brennnesseljauche düngt und stärkt die Pflanzen und lockt außerdem Regenwürmer an: In einem Fass (kein Metall!) werden 100 – 200 g getrocknete (2 kg frische) Brennnesseln mit 10 Liter Wasser angesetzt und für 1,5 – 2 Wochen an einem sonnigen Platz stehen gelassen. Einmal am Tag sollte zwecks Sauerstoffzufuhr umgerührt werden. Die Jauche ist fertig, wenn kein Gärschaum mehr entsteht und eine dunkle Färbung erkennbar ist. Im Verhältnis 1 : 10 bis 1 : 20 wird die Jauche mit Wasser verdünnt und in den Wurzelraum der Pflanzen gegossen (nicht auf die Blätter!). Außer Bohnen, Erbsen, Zwiebel und Knoblauch können Sie alle Pflanzen, auch Zierpflanzen, mit Brennnesseljauche behandeln.
    *
  6. Verwenden Sie übrig gebliebenen Kaffeesatz als Dünger. Kaffeesatz nie wegwerfen, sondern in die Biotonne oder noch besser auf den Kompost geben. Er lockt Regenwürmer an und Schnecken mögen Kaffeesatz gar nicht. Kaffeesatz enthält Phosphor, Kalium und andere Mineralstoffe. 
    *
  7. Basteln Sie ein Nest für Ohrenschlüpfer, die im Kampf gegen Blattläuse helfen. Dazu nehmen Sie einen alten Blumentopf, befestigen eine Schnur daran, befüllen ihn mit Stroh oder Holzwolle und schließen die große Öffnung mit Maschendrahtzaun. Stellen Sie den Topf im Frühjahr in Nähe eines Laub- oder Holzhaufens. Die Ohrenschlüpfer finden so sicher ihren Weg aus dem Winterquartier in den Topf. Im Juni hängen Sie den Topf an einen Obstbaum mit Blattlausbefall. Der Topf sollte einen der Äste direkt berühren. 
    *
  8. Gesunde Tomaten: Damit Tomatenpflanzen lange gesund bleiben, brauchen sie unbedingt Schutz vor Regen (Überdachung). Sobald die Pflanzen groß genug sind, entfernen Sie die untersten Blätter, damit der in der Erde lebende Krautfäule-Pilz nicht auf die Blätter „überspringt“. Zusätzlich schützt auch das Mulchen rund um die Pflanzen (auch im Topf!) mit Rasenschnitt, Stroh oder Kartonscheiben.
    *
  9. Die richtige Sorte wählen: Achten Sie beim Kauf von Pflanzen auf widerstandsfähigeSorten, die an das heimische Klima angepasst sind und fragen Sie nach dem richtigen Standort.
    *
  10. Mechanischer Schutz: Spannen Sie alte, engmaschige Fliegengitter über das Gemüsebeet,um Schädlinge fern zu halten. Im Fachhandel gibt es auch spezielles, Schutzvlies, das Gemüsebeete vor Schädlingsbefall schützt (v. a. bei Kohlgemüse).

App für Bienenfreunde

Mit der kostenlosen Handyapp „BeeBuddy Garden“ lässt sich ein schneller Überblick über die Bienenfreundlichkeit im Garten verschaffen. Es werden Blühzeitpunkt, Nektar- und Pollengehalt von Pflanzen im Jahresverlauf angezeigt und Pflanzenschutzmittel können auf ihren Giftgehalt überprüft werden. 

"Garteln ohne Gift" und mehr bestellen

OÖ Bodenbündnis: Folder bestellen

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Enns auf MeinBezirk.at/Enns

Neuigkeiten aus Enns als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Enns auf Facebook: MeinBezirk.at/Enns - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Enns und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.