Jetzt Tiernachwuchs beachten
Ausgangsbeschränkungen für Hund und Katz
In Wald und Flur hat der Baby-Boom längst begonnen. Hundehalter Achtung: Leinen retten Wildtieren das Leben.
OÖ. Jägerinnen und Jäger appellieren: „Insbesondere im Frühling gilt für alle Waldbesucher gemeinsam Schonzeit. Wer sich aktuell durch Flora und Fauna bewegt, sollte daher stets ein entsprechendes Maß an Rücksichtnahme im Gepäck haben. Diskretion lautet das Gebot der Stunde für Spaziergänger, Läufer und Mountainbiker im Forst, aber auch auf weiter Flur.“
Leine rettet Leben
Auch wenn weite Wiesen auf den ersten Blick ein wahres Laufparadies für Hunde zu sein scheinen, sie sind in erster Linie die Kinderstube vieler wildlebender Tiere. Besonders eindringlich richtet sich OÖ Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner an die Hundehalter: „Bleiben die Hunde nicht von allein auf den Wegen, müssen sie dringend an der Leine geführt werden.“ Sieghartsleitner richtet seinen Appell auch an Katzenbesitzer, ihren Lieblingen derzeit Grenzen aufzuerlegen. „Zumindest in der Dämmerung und während der Nacht sollten Katzen jetzt nicht nach draußen gelassen werden.“
Keine menschliche Hilfe
Wichtig zu wissen: Wildtiere brauchen kaum menschliche Unterstützung. Jungtiere, die nicht offensichtlich schwer verletzt sind, sollten nicht berührt oder mit nach Hause genommen werden. Dadurch geraten die Tiere in akute Lebensgefahr. Oft halten gerade die menschlichen Beobachter die Elterntiere davon ab, zu ihren Jungen zu gelangen. Die Dramatik durch falsch verstandene Hilfe zeigt sich etwa am Beispiel des Feldhasen. Die scheinbar einsamen und verlassenen Jungtiere befinden sich sehr wohl in der Obhut von fürsorglichen Hasenmüttern.
Mama kommt nachts
Es ist normal, dass Junghasen 99,9 Prozent des Tages ganz alleine verbringen. Bewegungslos und gut getarnt in einer Ackerfurche oder im noch kurzen Gras warten sie. „Feldhasenmütter säugen ihre Jungen meist nur einmal täglich - und zwar in der Nacht, und das innerhalb von weniger als zwei Minuten“, erläutert Christopher Böck, Wildbiologe und Geschäftsführer des Oberösterreichischen Landesjagdverbandes. „Dieses Verhalten dient dazu, Füchse, Krähen und andere Beutegreifer nicht durch häufiges Aufsuchen der Jungen auf leichte Beute aufmerksam zu machen.“
Eine Strategie, die durch freilaufende Hunde oder streunende Katzen zunichte gemacht wird.
"Und so kann der gesamte Junghasenbesatz im Frühjahr gefährdet sein" sagt Böck.
Was jeder tun kann
Grundsätzlich sollten Spaziergänger immer auf den Wegen bleiben. Hunde sind an der Leine zu führen. Vögel dürfen nicht bei der Aufzucht gestört werden – etwa durch Fotografieren. Am besten also Jungtieren weiträumig ausweichen und – eigentlich selbstverständlich – keinerlei Abfälle in der Natur zurücklassen. Dann wird der Spaziergang für alle zur Erholung und ist stressfrei für Wildtiere.
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