St. Valentin
Besorgte Bewohner fordern mehr Betten für Altenpflege
St. Valentin: Ältere Bürger sorgen sich um fehlende Betreuungsplätze in Stadt mit mehr als 9.300 Einwohnern.
ST. VALENTIN. In einem Leserbrief an die BezirksRundSchau Enns schilderte das St. Valentiner Pensionistenpaar Traudi und Fritz Leeb vor wenigen Wochen seine Befürchtungen: "Es gibt in St. Valentin viel zu wenige Altenbetreuungsplätze!". Für ganz St. Valentin stehen aktuell in zwei privaten Pflegeheimen insgesamt 21 Betten zur Verfügung. "Da eines der beiden Heime aber bald schließen soll, bleiben künftig nur noch zwölf Betten für eine Stadtgemeinde mit mehr als 9.300 Einwohnern", sagt Traudi Leeb. Sie, ihr Mann Fritz und viele zahlreiche andere St. Valentiner würden zum Altwerden aber gerne in ihrem eigenen Heimatort bleiben.
"9.300 Einwohner, keine Betten"
"Es sind auf unseren Leserbrief hin viele weitere Menschen aus St. Valentin zu uns gekommen, um unser Anliegen zu bestätigen und unterstützen." Um die Wichtigkeit des Themas zu betonen, nennt Leeb Orte aus der Umgebung als Beispiele: "Wallsee mit 2.375 Einwohnern hat 102 Betten im öffentlichen Altersheim, St. Peter in der Au 5.161 Einwohner und 110 Betten. St. Valentin hat mehr als 9.300 Einwohner, aber kein einziges öffentliches Bett. Das muss sich schleunigst ändern", sagen Traudi und Fritz Leeb.
Betreuungszentrum geplant
"Mit den zuständigen Personen vom Land Niederösterreich sind wir seit einiger Zeit intensiv in Gesprächen und mit fertig ausgearbeiteten Plänen und Konzepten in Verhandlungen", informiert Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr. Seit 2019 sei ein "Seniorenbetreuungszentrum" in Planung. Dieses soll in enger Zusammenarbeit mit der Siedlungsgenossenschaft Neunkirchen und Dr. Hengst vom Seniorenbetreuungszentrum in Haag entstehen. "Dazu gibt es bereits konkrete Pläne. Neben 40 Pflegebetten beinhaltet das Konzept eine Tagesbetreuung für Senioren, betreutes Wohnen, medizinische Erstversorgung und ein physikalisches Institut. Mit Dr. Hengst als Pflegeleitung und der SGN als Bauherr könnten wir in kürzester Zeit mit der Verwirklichung des geplanten Projektes beginnen", so Suchan-Mayr.
Umfassendes Angebot für Ältere
Sorgen müssten sich ältere Bürger aber nicht machen, da es ein umfassendes Angebot an Unterstützung für sie gebe: "Es gibt den Club 55, den Einkaufsdienst oder Essen auf Rädern. Daneben haben wir einige Organisationen, die sich um die Pflege von älteren Menschen kümmern, wie die Volkshilfe, das Hilfswerk, die Caritas oder private Anbieter für mobile Pflegedienste sowie 24-Stunden-Pflege", sagt die Bürgermeisterin.
"Genehmigung des Landes notwendig"
Das geplante Seniorenbetreuungszentrum in St. Valentin soll den zahlreichen Bewohnern des Ortes und der Umgebung aber in Zukunft die Möglichkeit bieten, ihren Lebensabend in ihrer Heimat unter professioneller Begleitung und Betreuung verbringen zu können. "Für die weitere Verfolgung und eine Umsetzung des Projekts ist eine positive Genehmigung und Unterstützung sowie die Erteilung einer Bewilligung für die Pflegeeinrichtung durch das Land Niederösterreich notwendig", so Suchan-Mayr.
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