Neues Spielplatz-Konzept
Bessere Spielplätze für Ennser Kinder
Die ÖVP Enns fordert mehr Attraktivität und Sicherheit auf Ennser Spielplätzen – die Gemeinde reagiert.
ENNS. „Viele Eltern aus Enns haben sich in den vergangenen Monaten an uns gewandt, um auf den teilweise sehr schlechten Zustand der gemeindeeigenen Spielplätze hinzuweisen", sagt ÖVP-Frauen-Obfrau Karin Kainzinger. Daraufhin hat sie sich gemeinsam mit Kollege Nico Praus selbst ein Bild davon gemacht. Zusätzlich gaben sie Fragebögen an Eltern aus, um ihre Meinung zu den elf öffentlichen Spielplätzen einzuholen. Daraus ergab sich ein Bild: Trotz einiger Positivbeispiele brauche es ein neues, innovatives Spielplatz-Konzept. Die Spielplätze seien lieblos gestaltet und es gebe nur wenige attraktive Geräte, ergab die Befragung. „Alle Spielplätze sind nach Schema F gestaltet", meint Praus. Generell sei das Angebot für ältere Kinder nicht ausreichend. Außerdem besitzen nur zwei der elf Spielplätze eine Babyschaukel. Einige Spielplätze seien außerdem sehr ungepflegt – Zigarettenstummel und Scherben liegen herum.
Mehr Angebot für Kinder
Ein großer Kritikpunkt war auch, dass es zu wenige Abstellflächen wie Tische gebe. „Wenn Eltern mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen, muss auch Platz zum Jausnen sein", so Kainzinger. Laut den Initiatoren der Aktion ist es unbedingt notwendig die defekten Spielgeräte zu reparieren. Ein weiteres Sicherheitsrisiko stellen mangelnde oder defekte Absperrungen dar.
„In umliegenden Gemeinden gibt es auch Motorikparks, welche die Kinder und ihre Gesundheit fördern", sagt Praus. Natürlich seien solche Anschaffungen mit Kosten verbunden. Andere Maßnahmen sind jedoch einfach umzusetzen, meint ÖVP-Obmann Manfred Voglsam: „Einmal in der Woche sollte ein Bauhofmitarbeiter den Spielplatz kontrollieren und von den herumliegenden Scherben befreien. Die Sicherheitsrisiken für Kinder müssen minimiert werden."
Bisher kein Anliegen
Vizebürgermeister Markus Scherzinger von der SPÖ reagiert: „Seitens der Gemeinde werden jedes Jahr die gesetzlich vorgeschriebenen TÜV-Überprüfungen zur Sicherheit auf den Spielplätzen durchgeführt. Dabei werden die Spielgeräte und -plätze kontrolliert und bei Bedarf wird gehandelt." Weiters bittet Scherzinger die Bürger, wenn ihnen kaputte Geräte oder Missstände auf den Spielplätzen auffallen, diese dem Bürgerservice in der Gemeinde zu melden, dann kümmern sich die Bauhofmitarbeiter schnellstmöglich darum. Zum Anliegen der ÖVP Enns: „Bisher ist noch nie ein Budgetwunsch zum Thema Spielplätze von der ÖVP gekommen. Lediglich die Grünen und Stadträtin Marie-Luise Metlagel haben das Anliegen vorgebracht." Über die plötzliche Initiative der ÖVP Enns zeigt sich Scherzinger verwundert und spricht von einer möglichen Wahlkampfaktion.
Neue Pumptrack-Bahn
Für das aktuelle Jahr seien im Budgetplan zwei mal 100.000 Euro für die Sanierung von zwei Spielplätzen in Enns geplant. Derzeit hätte man die Spielplätze in der Basilikastraße und in der Zeltwegstraße im Auge. Für 2020 arbeite man gerade gemeinsam mit Jugendlichen und Streetworkern im Jugendausschuss an einem Projekt: Eine Pumptrackbahn – eine besondere Mountainbikestrecke, auf der das Rad nur mittels „Pump"-Bewegungen und ohne Treten bewegt wird.
Spielplatz Konzept
Nach Auswertung der Fragebögen und eigener Recherche schlägt die ÖVP Enns folgende Maßnahmen zur Verbesserung der elf öffentlichen Spielplätze in Enns vor:
- Kaputte Spielgeräte, Sitzbänke, Mülleimer und Zäune auswechseln
- Sauberkeit soll verstärkt beachtet werden
- Mehr Tische platzieren
- Abdeckung für Sandkisten
- Motorikpark für ältere Kinder und Schaukel für Beeinträchtigte an einem Standort
- Attraktive Spielgeräte für Kleinkinder
- Beschattung durch natürliche Bepflanzung verbessern
- Sicherheitsrisiken unbedingt minimieren
Kommentar zum Thema
„Hauptsache, es geschieht etwas"
Mit ihrer Forderung die Spielplätze attraktiver zu gestalten, hat die ÖVP Enns ein wichtiges Thema aufgegriffen. Der Nachwuchs braucht genügend und angemessenen Raum, um sich bestmöglich entwickeln zu können. Dass laut SPÖ-Vizebürgermeister Markus Scherzinger noch nie ein Budgetwunsch betreffend Spielplatzsanierung vonseiten der ÖVP gekommen sei, ist natürlich eine andere Sache. Es ist kein Wunder, dass Scherzinger deshalb dahinter Wahlkampf vermutet. Jedoch ist das Thema so wichtig, dass schnell gehandelt werden soll. Und das funktioniert am besten, wenn alle an einem Strang ziehen. Dabei sollen zwischenparteiliche Auseinandersetzungen hinten angestellt werden. Auch Gedanken an die zukünftigen Wahlen haben da nichts verloren. Im Vordergrund müssen die Gesundheit und Zukunft der Kinder von Enns stehen. – Michael Losbichler, Redaktionsleiter Enns
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