Schülerhilfe Enns
Die Vorbereitung ist das A und O
Die Ferien sollten erst für Erholung und danach für das Auffrischen des Lernstoffes genutzt werden.
REGION ENNS. Sabine Schleicher leitet die Schülerhilfe in Enns seit mehr als 20 Jahren. Sie weiß bestens darüber Bescheid, wie und wann in den Ferien gelernt werden muss. „Ich rate den Kindern, sich im Juli erst einmal richtig auszurasten. Ferien machen ist ganz wichtig, denn die Kinder sind vom Schuldruck fertig genug“, so Schleicher. Ab August, also vier bis fünf Wochen vor Schulbeginn, sollten die Schüler wieder mit dem Lernen beginnen. „Das Wissen vom Vorjahr muss aufgefrischt werden, um auf die Herausforderungen im kommenden Schuljahr vorbereitet zu sein." Schleicher rät, jeden Tag etwa 90 Minuten zu lernen. Zu kürzeren Lernphasen könne man sich leichter überwinden. In der Schülerhilfe werden speziell für die Ferienzeit Auffrischungskurse angeboten. Auch für jene Schüler, die im Herbst eine oder mehrere Nachprüfungen vor sich haben, gibt es ein Angebot: Ein vierwöchiger Kurs mit einer täglichen, 90-minütigen Lerneinheit. Dieser kostet 460 Euro – oder 360 Euro, wenn im Nachhinein, begleitend zur Schule, der Nachhilfeunterricht weitergeführt wird. „Wir geben unseren Schülern auch immer Hausaufaben auf und halten ständig Rücksprache mit den Eltern, damit wirklich alles gemacht wird – sonst bringt das ja nichts“, meint Schleicher. „Wem eine Nachhilfe zu kostenintensiv ist, dem rate ich, Ferienhefte in der Buchhandlung zu kaufen.“ Diese enthalten Übungen zur Vorbereitung für die nächste Schulstufe.
Wo bestehen die Mängel?
Die Fächer Mathe und Englisch werden laut Schleicher am häufigsten besucht. Aber auch Deutsch sei ganz vorne mit dabei. „Nicht nur jene mit einer anderen Muttersprache besuchen die Deutschkurse. Nein – großteils sind es deutschsprechende Kinder, die sich schwer mit der Sprache tun", sagt Schleicher „Die Kinder haben große Probleme in Sachen Rechtschreibung, Schreibstil und Textverständnis.“ Schleicher begründet das mit der Tatsache, dass Kinder heutzutage viel weniger lesen. „Handys sind da bestimmt ein großer Einflussfaktor.“ Daher rät sie, das Handy beim Lernen immer auszuschalten – das gehört auch in der Schülerhilfe Enns zur Hausordnung.
Preisvergleich der AK
Intensivkurse sind eine gute Möglichkeit, um Schüler auf das neue Schuljahr vorzubereiten. Doch die Kosten sind nicht zu unterschätzen, wie die aktuelle Preiserhebung der Arbeiterkammer zeigt. Bei der Auswahl des Nachhilfe-Institutes sollten Eltern nicht nur auf den Preis schauen, sondern vor allem die Dauer einer Einheit und die Gruppengröße im Auge haben. Die Basis für den Vergleich der AK bildete der Preis für einen vierwöchigen Ferienkurs zur Vorbereitung auf die Nachprüfung. Da eine Unterrichtseinheit je nach Anbieter 45, 50 oder 60 Minuten dauert, wurden alle Preise auf 60 Minuten umgerechnet. Sie liegen pro Stunde für den Einzelunterricht zwischen 20 und 46,67 Euro. Der Unterricht in der Kleingruppe kostet zwischen 12 und 24,44 Euro pro Stunde. Verglichen mit 2018 sind die Preise in der Kleingruppe durchschnittlich 7,3 Prozent und im Einzelunterricht um 2,6 Prozent gestiegen.
Tipps für die Eltern
• Fragen Sie Freunde oder Bekannte nach guten Erfahrungen mit Nachhilfelehrern.
• Erkundigen Sie sich, ob eine Einschreibgebühr verlangt wird.
• Achten Sie beim Preisvergleich auf die Dauer der Unterrichtseinheiten.
• Fragen Sie beim Gruppenunterricht nach der Anzahl und dem Alter der Schüler in der Gruppe. Je weniger Teilnehmer pro Gruppe, umso intensiver ist die individuelle Betreuung und umso größer in der Regel der Lernerfolg.
• Erkundigen Sie sich rechtzeitig nach Frühbucherpreisen oder fragen Sie nach einem Rabatt (z.B. 10er Blocks).
• Die Stadtgemeinde St. Valentin bietet kostenlose Nachhilfe in Deutsch, Mathematik und Englisch an. (Anmeldeschluss war dieses Jahr bereits Mitte Juni)
• Was Nachhilfestunden in OÖ kosten, erfahren Sie unter ooe.konsumentenschutz.at
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