Freie Sicht auf die Stadtpfarrkirche

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Trotz eines alternativen Gutachtens fielen Platanen in St. Valentin der Motorsäge zum Opfer.

ST. VALENTIN (wom). Was mit einer Nachricht im Pfarrblatt begann, bauschte sich in St. Valentin zu einem viel diskutierten Thema auf. Anfang März ließ Pfarrer Johann Zarl verlautbaren, dass die drei großen Platanen an der Nordseite der Stadtpfarre das Fundament der Kirche bedrohen würden und sie deshalb entfernt werden sollten. Die Mauern der Kirche seien laut dem Zivilingenieur für Bauwesen, Walter Suchy, nicht tief genug im Boden verankert und somit aufgrund des Wurzelwuchses der Pflanzen von Rissbildungen bedroht. "Wir mussten handeln, bevor es zu größeren Schäden gekommen wäre", sagt Pfarrer Zarl. Nachdem sich auch der Valentiner Gemeinderat beraten hatte, wurden die Platanen mittlerweile abgeholzt. "Pfarrer Zarl trat an uns heran und Mitarbeiter des Bauhofes haben die Arbeiten durchgeführt", sagt Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr.
Bei Dieter Matschiner, Kustos des Geschichtlichen Museums in St. Valentin, sorgt diese Entscheidung für Unmut. Er sprach sich für den Erhalt der Bäume aus und zeigte auch Alternativen auf, wie die Pflanzen hätten gerettet werden können. "Nach Bekanntwerden der Abholzpläne ließ Matschiner ein Gutachten von der Gärtnerei Kriegergut aus Perg erstellen. Danach fand ein Gespräch mit Pfarrer Zarl statt, der sich nach einem Rehaaufenthalt nicht mehr mit Matschiner in Verbindung setzte", so der Kustos. Laut dem von Matschiner in Auftrag gegebenen Gutachten wären die Bäume durch gezielte Maßnahmen durchaus zu erhalten gewesen. Die Kosten dafür hätten sich demnach auf 22.000 Euro belaufen. "Man hätte diesen alternativen Vorschlag nicht zur Gänze umsetzen müssen, und somit wären die Kosten nicht so hoch ausgefallen. Es ist einfach schade um diese wunderschönen Bäume und dass es am Geld scheiterte. Es hätte sicherlich Lösungen für die Finanzierung gegeben", ärgert sich Matschiner. Bereits 1999 wurde der Kanal der Stadtpfarrkirche wegen der durch den Wurzelwuchs der Bäume entstandenen Schäden um sieben Millionen Schilling saniert. Damals war eine Abholzung der alten Bäume vor der Stadtpfarrkirche allerdings noch kein Thema.

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