Streetwork goes streetart
Der Ennser Busbahnhof: Eine achtlos weggeworfene Getränkedose. Eine beschmierte Mauer, eine eingeschlagene Scheibe. Kleine Veränderungen mit großer Wirkung. Sie signalisieren: „Es ist egal, was ich hier tue, hier schaut es ohnehin schon heruntergekommen aus!“
Doch während diese Theorie der „broken windows“ in den USA die Grundlage für eine Politik der „Null-Toleranz“ bildete, griffen die beiden Ennser Streetworker Eszter Kapeter und Daniel Roithmair zur Eigeninitiative. „Jugendliche wollen sich von den Erwachsenen abgrenzen. Indem sie Müll hinterlassen oder Wände beschreiben, signalisieren sie: Weg da, hier sind wir!“ beschreibt Daniel Roithmair.
Dass die Aneignung des öffentlichen Raums durch Jugendliche aber auch bunt und kreativ passieren kann, haben die beiden Sozialarbeiter nun mit ihrem Projekt „Streetwork goes streetart“ bewiesen. Gemeinsam mit Schülern der Neuen Mittelschule und der Polytechnischem Schule Enns wurde die Bushaltestelle in der Lorcherstraße neu gestaltet. Nun animieren „kreative Mülltonnen“, die Getränkedosen direkt im Basketballkorb zu versenken, mit einem Graffitikünstler wurden Bilder und „Stencils“ (Schablonengraffiti) gesprüht, Mosaike wurden gelegt und Masten mit buntem „Häkelbombing“ umgarnt. Eine Mediengruppe dokumentierte den Gestaltungsprozess und interviewte beteiligte Jugendliche und Passanten. „Die einhellige Meinung: Die Arbeit am Projekt hat Spaß gemacht, der neue Busbahnhof gefällt allen“, ist Streetworkerin Eszter Kapeter stolz auf die Ergebnisse.
Am Freitag, 01.06., wird der Busbahnhof um 14:00 Uhr von Bürgermeister Karlinger „eröffnet“ – als Zeichen dafür, dass neben den Feiern zur 800-jährigen Geschichte von Enns auch die Jugend als Zukunftsträger der Stadt anerkannt wird.
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