Von Wald und Wild

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Wildbiologe Christopher Böck über eine wertvolle Einheit und Aufgabe für den Menschen.

ST. FLORIAN (red). Wenn von Wald und Wild die Rede ist, werden meist zwei Seiten sofort angesprochen – zum Einen die Wichtigkeit des Waldes in all seinen Funktionen, der leider meist eher Forst ist und somit nur von bestimmten Baumarten „bevölkert“ wird und zum Anderen, dass der Wald vom Wild, in dem Fall von pflanzenfressenden Wiederkäuern, zu sehr geschädigt, weil verbissen wird.
Wir müssen uns bei diesem Thema aber ins Bewusstsein rufen, dass Wildeinfluss im Lebensraum Wald nur ein Faktor von vielen ist. Dass Boden-, Licht- und Konkurrenzverhältnisse sowie der wirtschaftende und freizeitnutzende Mensch als Hauptfaktor zu berücksichtigen sind. So entwickelte sich beispielsweise der durch Raubbau degradierte Wald in der fast schalenwildleeren Schweiz des 19. Jahrhunderts, so, dass die Anteile der Weißtanne und vieler Laubbaumarten abnahmen und jener der Fichte stark zunahm!

Wenn der Wald als Wald gesehen wird und nicht als Wirtschaftsraum, dann wären natürliche Einflüsse völlig egal, wie aus der Geschichte zu sehen ist. „Verkrüppelte“ Bäume binden genau so Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff, festigen mit den Wurzeln den Boden und bieten zahlreichen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum und Unterschlupf. In unserer jahrhundertalten Kulturlandschaft lebt der Mensch aber auch vom Wald und vom Holz, wodurch dieser auch in einen Forst umgewandelt wurde. Somit wurde auch der Einfluss von Wildarten plötzlich negativ besetzt, denn diese sind zu Konkurrenten des wirtschaftenden Menschen geworden.

Forstwirtschaft im groben geschichtlichen Zeitraffer
Etwa zur ersten Jahrtausendwende wurden die Rodungen weiter intensiviert und die Dreifelderwirtschaft ausgeweitet. Das hat die Artenvielfalt enorm erhöht und auch die Individuenzahl einzelner Tierarten ist gestiegen. (In der Folge haben sich Regionen Österreichs, was den Wald betrifft, negativ entwickelt, denn der Waldanteil liegt z.B. im Zentralraum Oberösterreichs bei rund 10%.)
Der Wald- und Holzreichtum in Österreich hat immer einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert gehabt, wobei der Gebirgsteil heute am waldreichsten ist. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Fichte immer bedeutender und die Tanne beispielsweise verlor infolge der Kahlschlagwirtschaft an Verbreitung. Im sogenannten Bauernwald war die Holz-, Weide- und Streunutzung stark ausgeprägt.
In den beiden Weltkriegen war die Holzernte aus Arbeitermangel rückläufig; die Weide und die Futtererzeugung waren wichtiger – Aufforstungen wurden weniger. Illegale Holzsammler waren an der Tagesordnung. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zu regelrechten Vernichtungsfeldzügen von Laubgehölzen, die der Fichte im Weg standen. Hier aber die Schuld bei den Bauern zu suchen, ist meist falsch, da diese nur den Ratschlägen der Forstwirtschaftsprofessoren folgten. Und: Im Nachhinein ist man immer klüger – zumindest sollte man es sein.

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