Werner Kerschbaummayr, fotokerschi
Vor Ort, wenn es wo brennt oder kracht
Im ganzen Land kennt man die Fotos, Videos und Vor-Ort-Berichte von Werner Kerschbaummayrs fotokerschi.at – der BezirksRundschau Enns verrät der Vollblut-Feuerwehrler, wie er seine Leidenschaft verwirklichte.
ST. FLORIAN. Nachdem der gebürtige St. Oswalder seine Bäcker- und Konditor-Lehre in Freistadt sowie Kremsmünster abgeschlossen hatte, konnte er sich 2002 bei der voestalpine seinen Traum erfüllen: Er wurde beruflicher Feuerwehrmann und lebt heute gemeinsam mit seiner Frau auf einem kleinen Bauernhof in St. Florian.
Seit zwölf Jahren online
Vor zwölf Jahren baute sich Kerschbaummayr dann ein zweites Standbein auf: "Fotografiert und gefilmt habe ich schon als Jugendlicher gerne, damals natürlich noch mit aus heutiger Sicht uraltem Equipment. Irgendwann war dann der Reiz groß, zu versuchen, ob es auch eine Nachfrage nach meiner Arbeit gibt", erzählt der Florianer. So eröffnete er 2008 die Onlineseite fotokerschi.at, die sich seither sehr erfolgreich entwickelt hat.
"Mittlerweile habe ich Kunden im gesamten deutschsprachigen Raum und manchmal auch darüber hinaus."
"Kann eigener Chef sein"
An seiner Tätigkeit als Fotograf gefällt ihm vor allem die Unabhängigkeit: "Man ist sozusagen sein eigener Chef, kann Vieles ausprobieren und es ist auch technisch immer wieder eine Herausforderung." Den Austausch mit Kollegen, Redaktionen und seinen Kunden schätzt der 41-Jährige dabei sehr. Besonders schön sei es dann, zu sehen, wenn die eigenen Fotos verwendet und gut in Szene gesetzt werden.
"Mit Fingerspitzengefühl"
Die Motive, die Kerschbaummayr vor seine Linse bringt, sind abwechslungsreich. Im Fokus seiner Arbeit steht die Fotografie für Chronikmeldungen: Unfälle, Brände und andere Blaulicht-Einsätze. Als Berufsfeuerwehrmann ist er dafür perfekt geeignet. Der Florianer fotografiert aber immer wieder bei regionalen Events, für Aufträge oder bei wichtigen Anlässen. Die Herangehensweise unterscheidet sich sehr: "Bei schweren Unfällen oder Bränden ist mir besonders der pietätvolle Umgang gegenüber den Angehörigen wichtig. Das ist nicht immer leicht, da nach Schicksalsschlägen viele Emotionen im Spiel sind, sowohl bei den Einsatzkräften als auch bei allen anderen Beteiligten", sagt der 41-Jährige. Medienberichterstattung sei aber auch in diesen Fällen meist unumgänglich. "Ich versuche durch meine Erfahrung als Feuerwehrmann und Fotograf immer mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl und besonders respektvoll vorzugehen."
In Erinnerung bleiben ihm aber auch die schönen und positiven Momente, die er erlebt. "Man trifft viele nette Leute. Besonders eindrücklich ist es natürlich, wenn man die einen oder anderen VIPs vor die Linse bekommt" – 2018 fotografierte der Florianer etwa den Filmstar Terence Hill.
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