NEOS mahnen
Oberösterreichs vergessene Generation

Felix Eypeltauer, NEOS, mahnt: Kinder und Jugendliche sind in der Pandemie besonders betroffen. | Foto: parlament.gv.at
  • Felix Eypeltauer, NEOS, mahnt: Kinder und Jugendliche sind in der Pandemie besonders betroffen.
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Kinder und Jugendliche sind in der Pandemie besonders betroffen. Die NEOS orten eine Epidemie an Depressionen unter Jugendlichen und Kindern.

ENNS. In einem neun Punkte Katalog machen die NEOS auf die aus ihrer Sicht dramatische Situation von Kindern und Jugendlichen aufmerksam und fordern Lösungen. „Die Dramatik der Situation wird unterschätzt und sei vielen auch gar nicht bewusst“, so Felix Eypltauer von den Neos. Wie sehen das die Praktiker der Smile Wohngruppe des Vereins zur Förderung sozialpädagogischer und therapeutischer Initiativen in Enns. Auch für sie sind die Kinder und Jugendlichen die klaren Verlierer der Coronakrise. Das bestätigen die Pädagogen Alexandra Hertl und Peter Farkas. Die NEOS bemängeln, dass die Landesregierung es versäumt habe, für ausreichend Betreuungsplätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu sorgen. Seit einigen Monaten gäbe es bereits eine Triage bei den zuständigen Stellen. Insbesondere in OÖ sei die Lage prekär. Zu wenige Stellen für Psychiatrie (fünf landesweit), zu wenig Kosten-Rückerstattung für betroffene Familien - zusätzliche Zugangshürden. Hertl sieht diese Problematik und stellt fest, dass es diese bereits vor Corona gab. Die Pandemie wirkt lediglich verstärkend. „Das ist manchmal ein Ping-Pong-Spiel, weil die Stationen die Kinder aus Kapazitätsgründen einfach nicht lange genug halten können“, sagt sie.

Schule soll helfen

Die Rolle der Schule sehen NEOS darin, dass sie als Frühwarnsystem genutzt werden kann. Die Pädagogen der Smile-WG in Enns betonen, dass zuhause keine Schulstruktur hergestellt werden kann. Kinder, deren Eltern arbeiten oder im Homeoffice sind, sind alleine. Auch gäbe es keinen länderübergreifenden Plan für die Präsenzphase oder die Erteilung von Arbeitsaufträgen. „Die Kinder werden drei Mal in der Woche getestet und sind letztendlich doch den Großteil der Zeit zuhause“, beschreibt Peter Farkas. Durch den Präsenzunterricht, der in den meisten Fällen nur zwei Tage die Woche umfasst, sind die Möglichkeiten zum Umgang mit Freunden massiv eingeschränkt. Des Weiteren fehlt die Bewegung. Die Sportstätten sind geschlossen und Eltern können den Bewegungsdrang der Kinder aufgrund von Zeitmangel oft nicht ausleben helfen.

Leben in der Virtuellen Realität

Das Leben der Kinder und Jugendlichen hat sich größtenteils in die Virtualität verschoben. Durch den Mangel an realer sozialer Interaktion entstehen für sie hier massive Lücken in der Entwicklung. Auch fehlt ihnen im Gegensatz zu den Erwachsenen meist die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen, um mit gewissen Situationen umzugehen. „Wir Erwachsenen haben sicherlich über die Jahre etwas gefunden, was man halt statt dessen tut“, so Hertl. „Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Kinder und Jugendliche gerade in eine Depression abdriften ohne es zu spüren.“ So ist es nicht überraschend, dass die NEOS auch hier von der Politik ein Konzept zur Betreuungs- und Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche während der Sommermonate fordern. Nach einem Jahr voller Einschränkungen müsse den Kindern und Jugendlichen im Sommer dringend physische und psychische Erholung ermöglicht werden.

„Es benötigt Hirnschmalz, Tatkraft und Geld für die Jugendlichen in Oberösterreich. Es muss sehr schnell sehr viel passieren“, schließt Eypltauer.

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