Zwei Schwestern als Hoffungsträgerinnen
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Nervosität steigt. Am 3. August beginnt die Wasserski-Weltmeisterschaft am Luftenberger Ausee. Zwei Schwestern halten für den WWSC Asten die Fahnen hoch.
Sie sind erblich vorbelastet. Sowohl Vater als auch Mutter fuhren bzw. fahren immer noch Wasserski. Klar, dass eines Tages auch mal die Mädls auf die Skier steigen wollten. Von klein auf standen Bianca Schall, heute 22, und ihre Schwester Nadine, 19, auf den Brettern. Trainiert wurden sie anfangs von ihrem Vater Adam Schall, dem heutigen Obmann des WWSC Asten-Ausee.
Die beiden Schwestern sind jede freie Minute am See – keine leichte Aufgabe neben dem Studium in einer Sportart, in der es kaum Geld zu verdienen gibt. So helfen die Eltern, wo es nur geht. Mutter Monika Schall steht selbst noch hin und wieder bei Wettkämpfen auf den Skiern.
Der Vater hat sich mehr aufs Organisieren verlegt. Seit fast einem Jahr bereitet er die WM vor. Seinen Töchtern brachte er anfangs das Wasserskifahren bei, mittlerweile haben ihn die beiden sportlich überflügelt. „Die Technik und alles hat sich weiterentwickelt. Die Skilänge, die wir früher hatten, werden heutzutage von den Junioren gefahren“, erinnert sich Adam Schall.
Im Winter trainieren die Kronstorferinnen am Olympiastützpunkt in Linz. Die Mühen machten sich bezahlt. Bianca gewann vor zwei Jahren in Tel Aviv, im Mekka des Wasserskisports, Gold im Slalom. Zur möglichen Titelverteidigung sagt sie: „Es wäre schon schön zu Hause zu gewinnen, aber es muss alles an diesem Tag passen.“ Im Vorjahr holte sie in Antalya EM-Silber. Zudem ist sie österreichische Rekordhalterin mit zwei Bojen am 10,75-Meter-Seil.
Ihre Schwester zeigte schon bei den Junioren auf, jetzt möchte sie bei den „Großen“ zuschlagen. Während Bianca im Slalom die Nase etwas vorne hat, ist die Jüngere auf der Schanze ein bisschen stärker. Nadine gewann bei Jugendeuropameisterschaften sechs Medaillen, darunter zweimal Gold.
Auf die Heim-WM vorbereitet haben sich die Beiden während der Osterferien in Antalya. Jetzt sind sie jeden Tag am Ausee, um den Heimvorteil bestmöglich zu nutzen. Der Vater sagt selbst, er könne ihnen nichts mehr beibringen. Das Training hat nun jemand anderes übernommen: ein Meister seines Fachs, der mehrfache Welt- und Europameister Manfred Hintringer, einer der WM-Favoriten bei den Springern.
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